Mitte Dezember 1939 lieferte das Kommando der Grenzbrigde 5 den ersten von vielen Dreimonats-Berichten an das übergeordnete 2. Armeekorps ab. Der Bericht gibt Aufschluss über die Mobilmachung und die Arbeit in den ersten Tagen des Zweiten Weltkrieges – durchaus auch mit kritischen Bemerkungen. DOWNLOAD HIER

Ein bemerkenswerter Fund bereichert die historische Forschung rund um die Fortifikation Hauenstein: Bei den Hangsicherungs- und Strassenbauarbeiten zwischen Ober Bölchen und Chilchzimmersattel wurde eine über 100 Jahre alte Zeitkapsel aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt. In einer Weinflasche, die sorgfältig in eine Stützmauer eingemauert war, befanden sich ein handgeschriebenes Dokument sowie eine Ausgabe des «Oberaargauer» vom 29. Juli 1916. Der Fundort liegt direkt am Erinnerungspfad Erster Weltkrieg, der im Mai 2024 eröffnet wurde.

Der Fund ist nach über einem Jahrhundert ausserordentlich gut erhalten, da sowohl das Dokument als auch die Zeitung in der Weinflasche vor den Umwelteinflüssen geschützt wurden. Die Erhaltung dieses Artefakts bietet eine wertvolle Momentaufnahme aus dem Jahr 1916, einer Zeit, in der die Soldaten unter harten Bedingungen an der Versorgungslinie der Fortifikation Hauenstein arbeiteten. Die Fortifikation Hauenstein war Eckpfeiler im Verteidigungsdispositiv der Schweiz im Ersten Weltkrieg.

Dank an die Bauarbeiter im herausfordernden Gelände
Der Verein Fortifikation Hauenstein bedankt sich ausdrücklich bei Radisa Dobrosavljevic und Björn Adler, die den Fund gemacht, behutsam geborgen und gemeldet haben. Der Baumaschinenführer des 25 Tonnen schweren Baggers, Radisa Dobrosavljevic von der Strassen- und Tiefbaufirma Tozzo, entdeckte die «Flaschenpost» in etwa drei Metern Tiefe aus seiner Führerkabine. Das schwierige Gelände am Chilchzimmersattel, geprägt vom instabilen Opalinus-Ton, einem Rutschhang, macht die Arbeiten auch heute besonders anspruchsvoll. «Ohne die Aufmerksamkeit und Sorgfalt der Spezialtiefbauer wäre dieser Fund unentdeckt geblieben», betont Christian Rieder, Co-Kurator Erinnerungspfad Erster Weltkrieg des Vereins Fortifikation Hauenstein.

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Versuchsmauer auf dem Waffenplatz Thun (1935) – © Stiftung HAM

 

Das Bild der Betonmauer mit Beschussschäden auf dem Waffenplatz Thun (hintere Allmend) hat wohl jeder Interessierte schon irgendwomal gesehen. Doch was steckt dahinter? Diese Schäden stammen von Versuchsschiessen im September 1935 her, wie Unterlagen aus dem Bundesarchiv dokumentieren.

Der Zweck von sechs verschiedenen Gruppen von Versuchen war:

  • Gruppe I: die Prüfung der Wirkung verschiedener Munitionssorten und Waffenkaliber und insbesondere, ob die Form der Scharten eine Ablenkung der Geschosse gegen den Sehschlitz und das Rohr zur Folge hat. Eingesetzt wurde ein Maschinengewehr mit Kaliber 7,5 mm
  • Gruppe II: Profund der Durchschlags- udn Demolierwirkung von Panzergranaten verschiedener Kaliber gegen das Panzer- und Stahlgussmaterial. Erproben der Wirkung verschiedener Auftreffenergie und verschiedener Auftreffwinkel. Eingesetzt wurden aus 200 m Distanz 4,7 cm Infanteriekanone, 7,5 cm Feldkanone und 12 cm Kanone mit unterschiedlichem Beschusswinkel.
  • Gruppe III: Beschuss der Scharten mit Splittergranaten, Prüfung der Splitterwirkung auf die Panzerung und Sehschlitz, Einfluss Schäfer Geschosse auf die Panzerung. Zum Einsatz kamen 7,5 cm Feldkanone und 12 cm Kanone jeweils mit Momentan und Verzögerungszünder.
  • Gruppe IV: Beschuss mit blinden Panzergranaten gegen Beton (verschiedene Armierung in den verschiedenen Versuchsfeldern der Mauer). Eingesetzt wurden 4,7 cm Infanteriekanone, 7,5 cm Feldkanone und 12 cm Kanone.
  • Gruppe V: Beschuss mit scharfen Geschossen gegen Beton mit 7,5 cm Feldkanone und 12 cm Kanone auf die unterschiedliche armierten Mauerfelder.
  • Gruppe VI: Ermüdungsbeschuss von armiertem Beton. Dauerversuch  mit verschied den Geschossarten und grosser Ladung gegen einzelne Stellen des Mauerwerks aus armiertem Beton. Prüfung der Widerstandskraft, Vergleich zwei Kaliber. Aus 200 m Distanz wurden 50 Stück 7,5 cm Panzergranaten abgefeuert, sowie je 40 Stück 12 cm Stahlgranaten mit drei unterschiedlichen Zündern.

Skizze der Versuchsmauer auf dem Waffenplatz Thun (1935) – © Bundesarchiv

© Bundesarchiv

Wenig bekannt, aber gespickt mit Waffenstellungen, Infaneriewerken und Unterständen: Die Simplon-Achse. Lorenz Mani hat seien Erkenntnisse von einer Tour durch diese wilde Gegend wie gewohnt als Film zusammengestellt. Viel Spass!

 

 

 

Um sich gegen Nazi-Deutschland zu schützen, erbauten die Tschechoslowaken in den 1930er-Jahren einen riesigen Befestigungswall. Die sogenannte «Benešlinie». Sie galt als eines der besten Festungsbausysteme des 20. Jahrhunderts und war aus der Sicht des Dritten Reiches so gut wie uneinnehmbar. Warum?
Um diese Frage zu beantworten, durchforschten wir Archive und unternahmen eine Reise zu den Überresten dieses gewaltigen Kriegsbaues der tschechoslowakischen Landesbefestigung.
Wir, das sind Stephan Tschanz und seine Crew – das aktuellste Werk von «Made by Tschanz» ist ab sofort hier zu sehen (45 Minuten).

Im Rheintal sollen verschiedene Bunker abgerissen werden, da sie den Hochwasserschutz behindern würden. Das St. Galler Tagblatt informiert in der Ausgabe vom 7. September 2024 (Abo) detailliert über die Gründe des Rückbaus.

Schwergewichtig sind die «starren» Betonklötze in den «weichen» Dammbauten und den geplanten Flussaufweitungen in Risiko für Schwachstellen. «Der Hochwasserschutz und speziell das Jahrhundert-Projekt Rhesi, das diesen Herbst vors Bundesparlament kommt, lassen keine militärhistorischen Sentimentalitäten zu. Denn die Bunkeranlagen schwächen den Schutzdamm oder behindern Bodenbewegungen und Zufahrten», heisst es von Seiten der Wasserbauingenieure.

Die «Pumpstation» in Au (A5861) wird als Beispiel genommen. Die Abbruchbewilligung der Gemeinde liegt seit Frühjahr vor. Aus Sicherheitsgründen muss der Abstand zu den Hochspannungsleitungen mindestens fünf Meter betragen; vor allem für dei Baggerarbeiten eien Herausforderung. Von der Autobahn aus soll die Abbrucharbeit nicht sichtbar sein, weil ein sechs Meter hoher Sicht- und Splitterschutz erstellt wird.

«Wir würden gern alle Bunkeranlagen am Rhein abbrechen», sagen der St. Galler Rheinbauleiter Daniel Dietsche und René Ragettli, Projektleiter beim Rheinunternehmen.

 

Auf dem Gotthardpass wurde am 31. August und 1. September 2024 der 150. Geburtstag von Henri Guisan mit einem attraktiven Rahmenprogramm feiert: Armeepferde, Feldbäckerei, Sonderführungen, Shuttle zu den Bunkeranlagen, Militärmusik und mehr! Der General ist nun auch prominent auf den schweren Zugangstoren zum Artilleriewerk Sasso da Pigna resp. des Museums Sasso San Gottardo verewigt.

Bild: Beat Radelfinger

Verschiedentlich wurden Atomschutzunterstände vom Typ ASU in WK oder EK von Genieeinheiten verbaut. Von 1972 ist ein EK-Bericht des Kommandos der Flugplatzbrigade 32 über die Einsätze diverser Flieger Genie-Kompanien im Bundesarchiv vorhanden. Ein Schwerpunkt war neben dem Bau von festen Flabstellungen (20 mm) und dem Strassenbau unter anderem der Einbau von vorfabrizierten Mannschaftsunterständen Typ ASU 5.

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