1946: Wieviel ist die Gotthardfestung noch wert?
Am 14. November 1946 traf sich die eidgenössische Befestigungskommission zu einer Sitzung in Airolo. Im Zentrum der Besprechung stand eine Überprüfung des Kampfwertes der Gotthardbefestigungen angesichts der Entwicklung im Festungsbau. Zusammenfassend lautet die Ansicht der Kommissionsmehrheit gemäss Protokoll folgendermassen:
- Die Werke der Nordfront (Gütsch, Bäzberg und Fuchsegg) müssen mit 15 cm-Geschützen bewaffnet werden (die Auswechslung der 10,5 cm-Turmgeschütze ist in technischer Hinsicht möglich).
- Die Forts Furka und Airolo sind nicht mehr als Art-Werke zu betrachten. Einige
Mitglieder der Kommission sind jedoch der Auffassung, das alte Fort Furka müsse
durch ein Werk mit kurztragenden Geschützen ersetzt werden, mit Wirkung ins Goms und in das Gebiet der Grimsel. - Die Verteidigung der Übergänge auf der Oberalp, der Tremola und der Furka muss
durch mobile Verbände mit Unterstützung einiger Werke erfolgen.
Anschliessend zu dieser Grundsatzdiskussion wurden die einzelnen Werke und deren Zukunft im Detail besprochen, was in den Folgejahren zu Stilllegungen, Umarmierungen und Modernisierungen führte.
1. Dringlichkeit: Bewaffnung Fort Bäzberg und Verteidigung des Gotthardpasses.
2. Dringlichkeit: Ersetzen der 10,5 cm-Turmgeschütze Gütsch und Fuchsegg durch 15 cm Kanonen und Verstärkung der Verteidigung der übrigen Übergänge (Oberalp, Lukmanier, Tremolo usw.)