A5438 Artilleriewerk Ebersberg ZH

Die Festung Ebersberg (Gemeinde Berg am Irchel) wurde kurz vor dem 2.Weltkrieg geplant. Mit dem Bau begann man im Herbst 1938, er dauerte fast drei Jahre. Die Festung wurde als Artilleriewerk ausgelegt und mit zwei 7,5 cm-Artilleriekanonen ausgerüstet. Insgesamt waren 66 Betten vorhanden, 4 davon im Wachlokal. Ebersberg steht seit 1978 nicht mehr als Artilleriewerk im Einsatz, die Kanonen wurden damals ausgebaut und die Munition abtransportiert. Die Anlage wurde jedoch noch bis ins Jahr 2002 militärisch genutzt. Erst 2003 wurde die Festung aus der Geheimhaltung entlassen.

Bekannte Objekte

  • A5438 Artilleriewerk Ebersberg. Betoniertes Kasematt-Artilleriewerk für 2 7,5 cm Kan am Ebersberg südöstlich von Rüdlingen, Schussrichtung Rheinau. Eingang durch einen Tarnbau ergänzt (Scheune). Durch einen zunächst geraden, dann leicht gekrümmten Stollen, der durch eine Verteidigungsstand geschützt wird, erreicht man den Maschinenraum und das Materialmagazin, anschliessend die Abzweigung zur zweistöckigen Mannschaftsunterkunft. Der Hauptstollen mündet schliesslich in den Kampftrakt, wo das Munitionsmagazin und 3 Kasematten liegen (links Kampfstand für 1 7,5 cm Kan/Beob, Mitte Stand für 1 7,5 cm Kan und rechts Beob/Notausgang).
  • A5439 Infanteriebunker Rüdlingen Brücke (Aussenverteidigung). Doppelstöckiger, fünfeckiger Betonbunker für 1 Pz Bk (später 1 Pak), 2 Mg und 1 Beob am Fuss des bewaldeten Ebersbergs. Auf der Rückseite gedeckter, abgewinkelter Eingangsvorbau. Horizontaler Zugang zum Kampfraum: Während der 45° nach rechts abgedrehte Mg-Stand diagonal rheinaufwärts ausgerichtet war (Gegenwerk A 5441), wirkten 1 Pz Bk, 1 Beob und 1 Mg frontal auf Rüdlinger Rheinbrücke. Notausgang in Form eines horizontalen Schlupflochs. Vertikaler Abstieg zur Mannschaftsunterkunft (inkl. Stollenansatz). Beide Schartenseiten, in die Panzerplatten eingebaut sind, werden links je durch einen Flankenschild geschützt.
  • A5440 Leichtstand Rüdlingen Brücke. Kleiner, fast völlig eingegrabener Lmg-Betonstand, der axial zur Rheinbrücke Rüdlingen liegt und dessen Scharte in die Naturstein-Stützmauer der Kantonsstrasse Rafz – Flaach integriert ist. Zugang über eine offene Treppe auf der Rückseite der Anlage. Der einfache Kampfraum für 1 mobiles Lmg, das frontal und horizontal auf die oben erwähnte Brücke wirkte, wird mit einer Eisentüre abgeschlossen.
  • A5441 Infanteriebunker Ziegelhütte. Doppelstöckiger, fünfeckiger Betonbunker für 3 Mg am Rheinknie bei Ziegelhütte (ca. 700 m südöstlich von Rüdlingen). An einer der beiden feindabgewandten Wände liegt der gedeckte, abgewinkelte Eingangsvorbau mit Treppe und Schlupfloch/Schartenöffnung. Horizontaler Zugang zum Kampfraum für 3 Mg: Während das auf einer Hochschuss-Lafette und hinter einem Schartentopf fixierte Mg vor das AW Ebersberg wirkte, bestrichen die beiden anderen Mg den Rhein auf- und abwärts. Blechverkleidung an der Decke. Ein Vertikalschacht führt zur Mannschaftsunterkunft hinunter. Die Scharten sind durch je einen Flankenschild geschützt.

Eine ausführliche Dokumentation der Anlage ist von Walter Schmid in Hombrechtikon erstellt worden.