A2250 Artilleriewerk Wissifluh
Das Artilleriewerk Wissiflue befindet sich im Engelbergertal (Dallenwil NW). Der Eingang auf 850 Metern über Meer ist durch eine Standseilbahn erschlossen. Mit dem Bau der Festung wurde im Juni 1942 begonnen.
Die Stollen und Betonarbeiten waren im September 1943 beendet. Ende 1943 erfolgte der provisorische Einbau von zwei 10,5 cm Kanonen, im Juni/Juli 1944 wurden vier 15 cm Kanonen montiert. Diese kamen zum Einsatz, da das Werk vor allem Fernkampfaufgaben hatte und die 10,5 cm-Geschütze eine zu kleine Reichweite, die Geschosse eine zu geringe Wirkung im Ziel hatten. Das Werk wurde der Reduitbrigade 22 übergeben, die Besatzung bestand aus der Fest Kp II/16.
Das Werk verfügte über folgende Geschütze:
- Bttr Nord 2 x 15 cm Bunkerkanone 42/46 L42 auf Hebellafetten
- Bttr Ost 2 x 15 cm Bunkerkanone 42/46 L42 auf Hebellafetten
- Der Flabschutz wurde von der Fest Flab Batterie I/22 mit 4 x 20 mm Flabkanonen 53 (Oerlikon) sichergestellt.
In den Jahren 1979 – 1980 wurden die technischen Installationen der Festung verbessert. Die Geschütze bekamen eine halbautomatische Ladevorrichtung, womit die Schusskadenz von 2-3 auf 4-6 Schuss pro Minute gesteigert werden konnte. Mit der Batterie Nord wurde bereits am 3. Juli 1944 das letzte Mal geschossen, die Batterie Ost kam am 26. Oktober 1983 zum letzten Schuss. Verschiedene technische Verbesserungen und Erneuerungen wurden 1989/90 noch umgesetzt (Ventilationen, Gasschleusen, Ersatz Notstromgruppe. Kostenpunkt 1 Million Franken). Der letzte Wiederholungskurs der Festungskompanie II/16 in der Anlage fand im November 1998 statt.
Infrastruktur
- Stollenbauten mit einer Länge von rund 1400 m
- 175 Liegestellen für die Besatzung
- 1 Abteilungs-Feuerleitstelle
- 2 Batterie-Feuerleitstellen
- 4 Munitionsmagazine mit je ca. 2200 Granaten (Ladungen 1-5)
- 1 Standseilbahn mit einer Länge von 650 m und einer Höhendifferenz von 315 m
- 1 Küche
- 3 Dieselgeneratoren mit je 200 PS Leistung
- 1 Grundwasserpumpwerk für die Wasserversorgung
- 1 Wasserresrvoir mit 157 000 Litern Fassungsvermögen (Quellen auf der Abdeckung)
- 1 Magazin für Verpflegungsreserven (12 200 Tagesportionen)
Im Jahr 2002 wurde die Festung entklassifiziert und stillgelegt.