Unterirdische Werkstätten/Produktion

Zahlreiche Bundesbetriebe hatten in der Zeit des Zweiten Weltkrieges und Kalten Krieges Ausweichstandorte für die wichtigsten Abteilungen in unterirdischen Anlagen erstellt. Zudem wurden verschiedene Fabrikationsanlagen bombensicher erbaut.
Teilweise wurden Werkstätten und Lager kombiniert in denselben Anlagen untergebracht.

Dazu gehörten zum Beispiel

  • Werkstätten für Flugzeugtriebwerke (u.a. Zweilütschinen)
  • Plasma-Produktionsanlagen (u.a. Zweilütschinen)
  • Sauerstoff-Produktionsanlagen (
  • Batterie-Produktion (u.a. Zweisimmen)
  • Optische Werkstätten (u.a. Mitholz)
  • Medikamentenproduktion (u.a. Mitholz nach 1950)
  • Lachgas-Produktion

Sowohl die Kriegstechnische Abteilung KTA als auch die Kriegsmaterialverwaltung KMV (Unterhalt Korpsmaterial) unterhielt eigene Werkstätten.

Zweiter Weltkrieg

KMV-Werkstätten

Diese dezentralen Werkstätten wurden für die Bedürfnisse der Festungen, der KMV und des Oberkriegskommissariats erstellt.

  • Mechanische Werkstätte Airolo: 1944 wurde eine Fläche von 150 Quadratmeter Fläche genannt.
  • Mechanische Werkstätte Andermatt wurde ca. 1933 gebaut und umfasste 1944 eine Fläche von 370 Quadratmeter Fläche.

KTA-Werkstätten

  • Eine grosse Anlage der KTA wurde in Ripshausen erstellt

Werkstätten in den Festungen

In den Gebieten der Festungen St. Maurice, Sargans und Gotthard waren unterirdische Werkstätten der W+F (Eidg. Waffenfabrik) vorhanden, wie in Unterlagen des Bundesarchives zu lesen ist. 1944 wurde festgehalten, dass diese nicht genügen würden, um auch Werkstätten der K+W Thun (Konstruktionswerkstätte) zu integrieren. Die Festungswerkstätten hätten den Charakter von Reduitwerkstätten im Kampfraum. Das heisst, dass defekte Infanteriewaffen-Bestandteile ausgewechselt sowie in gewissem Grade Waffenreparaturen vorgenommen werden müssten. Das bedingte ein Ersatzteillager oder eine Reserve an kompletten Waffen.

Festung Gotthard: Im Juli 1944 sollte ein erster Probebetrieb in den Werkstätten der Festungen Sargans und St. Maurcie durchgeführt werden. Für die dortigen Anlagen waren die Maschinen dun Einrichtungen vorhanden, für Andermatt (Teufelswand) noch nicht. Bei dieser Anlage wurde vorgängig noch diskutiert, ob allenfalls die  bestehende mechanische Werkstätte im Zeughausareal Andermatt in die TW verschoben werden könnte. Das Fazit lautete Nein. Das Personal könne man nicht jahrelang bei künstlichem Licht arbeiten lassen. Zudem würden dort Einrichtungen fehlen für die Schmiede, es sei kein Platz für das Unterstellen von Geschützen, Pferde- und Motorfahrzeugen vorhanden. Die TW sei für die Zusammenarbeit einer mechanischen Werkstätte mit Elektriker-, Spengler- oder Malerwerkstätten zu abgelegen. Die Kosten für Ventilation und Heizung (sommers wie winters) würden stark ansteigen gegenüber dem heutigen Standort.

Die Einrichtung der Werkstätte TW habe in erster Linien durch Maschinen der W+F Reduitwerkstatt Amsteg zu erfolgen, eventuell ergänzt durch Einrichtungen der KMV-Werkstätte Andermatt.

Festung Sargans: Die Werkstätte Furkels war Mitte 1944 voll ausgerüstet und der Festungssektion übergeben, die Einrichtung der Werkstätte Kastels wird im Laufe des Juni 1944 beendet sein. Magletsch soll anschliessend eingerichtet werden.

Festung St. Maurice: Die beiden Werkstätten Dailly und Savatan sind seit Jahren in Betrieb und könnten ohne grosse Änderungen dun Ergänzungen von der W+F übernommen werden.

Da eine gemeinsame Nutzung der Festungswerkstätten durch die K+W – wie erwähnt – nicht möglich war, sollten für alle drei Festungen Reparaturequipen, zusammengestellt aus Spezialarbeitern K+W, gebildet und den Festungsreparaturwerkstätten der W+F angegliedert werden. Ihre Aufgabe besteht in der Behebung von Störungen und Defekten am Artilleriematerial sowie in Auswechslungsarbeiten, soweit dies nicht von den der Truppe gemacht werden kann. Dabei geht es in erster Linien um das Artilleriematerial der Festungen selber, dann aber auch um das Material der mobilen Artillerie. Ihnen stehen wenn möglich die unterirdischen Festungswerkstätten aber auch die zivilen Werkstätten im Festungsgebiet zur Verfügung

Kalter Krieg (ab ca. 1950)

  • Im März 1955 wurde die Hälfte des Nordstollens Ripshausen (Höhe 4 m) der Heeresmotorisierung als Lager zur Verfügung gestellt (u.a. für Pneulager Amsteg). Die ganze Anlage blieb in der Verwaltung der KTA.