Auch heute: Ohne Mampf kein Kampf

32 Tonnen Nüsse, 34 Tonnen Guetzli. 40 Tonnen Kraftriegel. Diese haltbaren Lebensmittel wurden gemäss SonntagsZeitung vom 4. Dezember 2022 für die Armee in diesem Jahr eingekauft. An erster Stelle stehen 252 Tonnen Teigwaren, gefolgt von Pelati (125 t) und Reis (120 t). An fünfter Stelle sind 89 Tonnen Salatsauce verzeichnet. Auf Position 6 folgen 67 Tonnen Rösti, dann 58 Tonnen Speiseöl, 54 Tonnen Büchsenravioli, 45 Tonnen Konfi und 42 Tonnen Müesli.

Magazine für die Festung St. Maurice
Die Verpflegung nahm und nimmt immer eine besondere Stellung bei den Armeeangehörigen ein. Am 17. Mai 1895 wurde dem Parlament eine Kreditvorlage von 24’000 Franken für die Erstellung von Lebensmittelmagazinen bei den Befestigungen von St. Maurice vorgelegt.
Die Begründung: «Nachdem nunmehr die Befestigungen von St. Maurice vollendet und die zur Verteidigung derselben bestimmten Truppen ausgeschieden sind, ist es notwendig, die erforderlichen Massnahmen zu treffen, um diese Festungswerke mit Lebensmittelvorräten versehen zu können, um so mehr, als St. Maurice nur auf eine eingleisige und überdies in einem Kriegsfalle in hohem Masse exponierte Bahnlinie angewiesen ist und infolgedessen ein Nachschub, wenn nicht gänzlich unmöglich, so doch unter allen Umständen mit grossen Schwierigkeiten verbunden wäre.

Während für die Truppen der Gottharddivision Vorräte für die Dauer von 60 Tagen vorgesehen sind, berechnen wir einstweilen die Verpflegungsdauer für St. Maurice nur auf 30 Tage. Bei einem Effektivbestand der Besatzungstruppen von 5’000 Mann bedarf es daher der Lagerung von 150’000 Rationen, wovon bis jetzt erst cirka 30’000 an Ort und Stelle sind. Für die Magazinierung der übrigen 120’000 Rationen fehlen jedoch die erforderlichen Räumlichkeiten. Wir beabsichtigen deshalb, Magazine erstellen zu lassen und diese mit Rücksicht auf die gefährdete Lage des Dorfes und Bahnhofes von St. Maurice und der weiten Entfernung derselben von den Forts, insbesondere demjenigen von Dailly, in die Nähe der letzteren zu verlegen. Da diese Magazine gegen das feindliche Geschützfeuer gesichert sein müssen, sieht das Projekt vor, dieselben unterirdisch mittelst Einsprengen in die Felsen anzulegen, und zwar:

  • In Savatan ein Magazin von 250 Kubikmeter Inhalt, in Erweiterung des bereits bestehenden Felsenkellers, nebst einer Traverse vor dem Ausgang zum Schutz gegen die feindliche Geschosswirkung. Die daherigen Kosten werden veranschlagt auf 8’000 Franken.
  • In Dailly ein Magazin zur Aufbewahrung von Wein und dergleichen von 200 Kubikmeter und ein solches zur Lagerung der übrigen Lebensmittel von 250 Kubikmeter Inhalt, wofür 16’000 Franken angesetzt werden.

Die Gesamtkosten betragen daher 24’000 Franken.»

Käse für die Festung Gotthard
Anfang 1947 machte man sich Sorgen um die Soldaten der Festungen. Für den Fall einer Kriegsmobilmachung wollte das Oberkriegskommissariat deswegen die Käselieferung sichern. «Mit dem Kriegswirtschaftlichen Syndikat Schweizerisch Käseunion in Bern wurde am 17. März 1947 eine Vereinbarung getroffen betreffend die Sicherstellung von 4 Tonnen Käse im Falle einer K-Mob für die Festung Gotthard (Airolo) aus den Lagern bei der Firma Emmental A.G. Zollikofen, Filiale Luzern.»

Auch der nördliche Teil der Festung Gotthard sollte nicht darben: «Mit dem Kriegswirtschaftlichen Syndikat Schweizerische Käseunion in Bern wurde am 9. April 1947 eine Vereinbarung getroffen betreffend die Sicherstellung von 11 Tonnen Käse für die Festung St. Gotthard (Andermatt) im Falle einer K.-Mob. , aus den Lagern bei der Firma Peter Bürki , Käsehandlung in Luzern. Im weitem werden durch den Waffenplatzlieferanten, der Firma Molkerei Regli in Andermatt, weitere 5 Tonnen Käse für die Festung St. Gotthard (Andermatt) im Falle einer K.-Mob. sichergestellt.»

Auch im Berner Oberland gabs Fondue
Für die Festungen im Raum Thun hielt die Firma Alfred Gerber aus Thun vorrätig: 450 kg für das Art Wk Hondrich, 480 kg für die Schmockenfluh, 980 kg für den Waldbrand und 560 kg für die Burgfluh. Vorgesehen waren vollfetter Emmentaler oder Greyerzer Schnittkäse, die innert 24 Stunden nach Bestellung mittels firmeneigener Lastwagen in die Werke geliefert werden müssten.

Luzern belieferte die Innerschweiz
Für die Innerschweiz war der Käsehandel Peter Bürki in Luzern verantwortlich: 1140 kg Zingel/Drachenfluh, 500 kg Kilchlidossen, 700 kg Wissifluh, 350 kg Ursprung, 970 kg Blattiberg und 650 kg Kleiner Durren.

Und nochmals St. Maurice
Die Firma Comptoir des fromages de Gryères. S. A. in Vevey hatte eben falls einen Vertrag, der ab 1947 10 Tonnen Käse für die Festung St. Maurice garantieren sollte. Als Preis wurde rund 4.60 Franken pro Kilo abgemacht.