Aus dem Bundesarchiv stammt der Gesamtplan von den Festungsanlagen Dailly-Savatan aus dem Jahr 1941. Ein Stück Schweizer Festungsgeschichte – ein wahres Wunderwerk der Bautechnik.

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Bei den Recherchen über Befestigungswälle des letzen Jahrhunderts ist Stephan Tschanz auf Filmsequenzen gestossen, die ihn nicht mehr losgelassen haben. Sie stammten aus der Kamera eines Kriegsberichterstatters, der im Jahre 1944 eine amerikanische Infanteriedivision begleitete, welche die französische Stadt Metz von der deutschen SS befreien sollte. Diese Filmsequenzen führten ihn nicht nur auf eine geheimnisvolle Spur – durch dichte Wälder, dunkle Stollen und metallgepanzerte Kanonenräume –, sondern auch auf eine Zeitreise von mehr als 2000 Jahren.

 

Zwei Werke der Sperre Wanegg wurden im Oktober 1943 einer Kontrolle unterzogen. Der Bericht des Kommandanten ad interim des dort eingeteilten Geb. Füs. Bat. 41 fiel nicht sehr positiv aus. Fehlende Aussenbeobachtung, fehlende Telefonverbindungen, mangelhafte Beleuchtung und Belüftung der Werke und das Fehlen von Aborten wurde protokolliert. Mehr dazu gibts hier

A2314 Infanteriewerk Ellegg © 2013

Bei der Newsletter-Promotion des Bandes 11 der Serie 3. Division im Reduit Mitte Jahr wurde eine kurze Umfrage des Verlages HS-Publikationen mitgeschickt (der diese Website betreibt), um das Interesse der LeserInnen zu erfragen.

Bis heute kamen 48 Antworten zurück, zudem einige weitere (umfangreiche) per Mail. Merci vielmal!

Die wichtigsten Erkenntnisse der Rückmeldungen in Kurzform:

  • Kartoneinband ist bei den Büchern trotz den höheren Kosten beliebter
  • Gefragt wären Publikation zu folgenden Themen
    • Artilleriewerk Burg (Wimmis)
    • Artilleriewerk Fuchsegg
    • Artilleriewerk Gütsch
    • Artilleriewerk Sasso da Pigna
    • Artilleriewerk Mueterschwanderberg
    • Anlagen im Raum der Reduitbrigade 22
    • Anlagen im Raum St. Maurice oder Gz Br 3 (in deutsch!)
    • Untertag-Logistikanlagen
    • Führungsanlagen (K1 bis K…), Bautypen
    • Technik und Taktik von ausgewählten Sperrstellen aus der ganzen Schweiz, Einbettung in das übergeordnete Abwehrkonzept
    • Festungswaffen (inkl. Fest Mw und Bison)
    • Höhenanlagen
    • Lenkwaffenstellungen
    • Geschichte des Festungswachtkorps

Tja, die Bandbreite ist wie erwartet extrem gross, je nach persönlichen Interessen.

Ob zu den einzelnen Themen Mitautoren, Fachleute und Kenner gefunden werden, ist schwer abzuschätzen. Fakt ist: Eine fundierte Publikation ist meist eine mehrjährige Arbeit. Aber vielleicht finden sich ja Partner oder Fans, die im Verborgenen schon eigene Vorarbeiten geleistet haben und diese publizieren möchten?
In Frage käme beispielsweise auch ein bestehendes französischsprachiges) Werk über St. Maurice, das in deutscher Sprache publiziert werden könnte (Problem Copyright).

Wer sich in der Umfrage noch äussern will, kann diese bis Ende 2024 hier machen.
Verlag HS-Publikationen / Hans Rudolf Schneider

 

Karten spielten in der Kriegsführung schon immer eine wesentliche Rolle. Auch die Schweiz geriet während des Zweiten Weltkrieges ins Visier der Kartografen des Dritten Reichs. Doch wie gelang der Wehrmacht trotz Schweizer Kartenzensur die Produktion aktueller Karten zur Schweiz? Philippe Frei ist Leiter der historischen Kartensammlung von swisstopo. Er hat für das Bundesamt für Landestopografie einen Blog-Beitrag zu diesem Thema verfasst.

In der Kartensammlung von swisstopo befinden sich nämlich die von der Wehrmacht vor und während des Zweiten Weltkrieges publizierten Kartenwerke mit Bezeichnung Sonderausgabe und Deutsche Heereskarte.

Die Blätter zur Schweiz würden vor allem durch ihre Aktualität bezüglich des inhaltlichen Nachführungsstandes hervorstechen, schreibt Frei. Eine im Jahr 2003 von Oehrli und Rickenbacher durchgeführte Untersuchung zeige, dass die Heereskarte in Grenzgebieten Gebäude vermerkte, welche in der Siegfriedkarte (der Grundlage der deutschen Arbeit) und den Akten der lokalen Nachführungsgeometer noch nicht eingetragen waren.

Die Deutschen führten während des ganzen Krieges die Karten über die Schweiz nach: So machte die deutsche Luftwaffe ab 1943 Aufklärungsflüge auf Schweizer Gebiet, um die Karte in 1:25 000 durch Fotos zu aktualisieren. Die Flüge erfolgten stichartig bis zu 15 Kilometer über die Grenze hinaus. «Dies führte dazu, dass die Heereskarte in Grenzgebieten aktueller war als Schweizer Ausgaben derselben Zeit», so Philippe Frei.

Einige militärische Geheimnisse der Schweiz blieben dem Dritten Reich dennoch verborgen. Die Flugplätze in Turtmann und Ambri-Piotta wurden in deutschen Karten beispielsweise nicht dokumentiert.

Link zum Blog-Beitrag auf swisstopo
Link zu den deutschen Heereskarten im swisstopo-Archiv

Quelle: wikimedia.org

 

In Deutschland sollen neue Bunker entstehen: Zivilschützer arbeiten an einem Plan, wie für den Fall eines Kriegs ausreichend Bunker für die Bevölkerung geschaffen werden können. Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern soll alle öffentlichen und privaten Gebäude erfassen, die als Bunker genutzt werden können. Ausserdem soll sie erörtern, wie sich flächendeckend «Selbstschutzräume» einrichten liessen, also private Bunker zum Beispiel in Kellern oder Tiefgaragen. Ein Bunker-Verzeichnis könnte dann beispielsweise über eine Handy-App zugänglich gemacht werden. Von den 2000 öffentlichen Bunkern, die es zur Zeit des Kalten Kriegs in der Bundesrepublik gab, existieren gemäss Medienberichten heute nur noch 579, dort hätten etwa 480’000 Menschen Platz. 

Mitte Dezember 1939 lieferte das Kommando der Grenzbrigde 5 den ersten von vielen Dreimonats-Berichten an das übergeordnete 2. Armeekorps ab. Der Bericht gibt Aufschluss über die Mobilmachung und die Arbeit in den ersten Tagen des Zweiten Weltkrieges – durchaus auch mit kritischen Bemerkungen. DOWNLOAD HIER

Ein bemerkenswerter Fund bereichert die historische Forschung rund um die Fortifikation Hauenstein: Bei den Hangsicherungs- und Strassenbauarbeiten zwischen Ober Bölchen und Chilchzimmersattel wurde eine über 100 Jahre alte Zeitkapsel aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt. In einer Weinflasche, die sorgfältig in eine Stützmauer eingemauert war, befanden sich ein handgeschriebenes Dokument sowie eine Ausgabe des «Oberaargauer» vom 29. Juli 1916. Der Fundort liegt direkt am Erinnerungspfad Erster Weltkrieg, der im Mai 2024 eröffnet wurde.

Der Fund ist nach über einem Jahrhundert ausserordentlich gut erhalten, da sowohl das Dokument als auch die Zeitung in der Weinflasche vor den Umwelteinflüssen geschützt wurden. Die Erhaltung dieses Artefakts bietet eine wertvolle Momentaufnahme aus dem Jahr 1916, einer Zeit, in der die Soldaten unter harten Bedingungen an der Versorgungslinie der Fortifikation Hauenstein arbeiteten. Die Fortifikation Hauenstein war Eckpfeiler im Verteidigungsdispositiv der Schweiz im Ersten Weltkrieg.

Dank an die Bauarbeiter im herausfordernden Gelände
Der Verein Fortifikation Hauenstein bedankt sich ausdrücklich bei Radisa Dobrosavljevic und Björn Adler, die den Fund gemacht, behutsam geborgen und gemeldet haben. Der Baumaschinenführer des 25 Tonnen schweren Baggers, Radisa Dobrosavljevic von der Strassen- und Tiefbaufirma Tozzo, entdeckte die «Flaschenpost» in etwa drei Metern Tiefe aus seiner Führerkabine. Das schwierige Gelände am Chilchzimmersattel, geprägt vom instabilen Opalinus-Ton, einem Rutschhang, macht die Arbeiten auch heute besonders anspruchsvoll. «Ohne die Aufmerksamkeit und Sorgfalt der Spezialtiefbauer wäre dieser Fund unentdeckt geblieben», betont Christian Rieder, Co-Kurator Erinnerungspfad Erster Weltkrieg des Vereins Fortifikation Hauenstein.

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