Das Festungswachtkorps (FWK) hat über 60 Jahre den Unterhalt und den Betrieb von zahllosen Militäranlagen sichergestellt. 2003 wurde das FWK aufgelöst. Die Erinnerung an diese Truppe lebt in einem Raum in der Festung Goldey weiter.
Als Element der ersten Stunde wurde das Festungswachtkorps bezeichnet. 61 Jahre lang sorgten sich diese Bundesangestellten um die verschiedenen Hindernisse, Kommandoposten, Bunker und Festungen der Armee, und stellten sicher, dass diese quasi auf Knopfdruck in Betrieb genommen werden konnten. Die Spezialisten des FWK bewachten aber auch Botschaften und leisteten diverse Auslandeinsätze.
Mit der Auflösung des Korps gingen dessen Aufgaben an die Militärische Sicherheit (Mil Sich) und die Logistikbasis der Armee (LBA) über, die Standorte wie Interlaken wurden aufgehoben. Damit die wahre Bedeutung des oftmals unterschätzten Korps nicht in Vergessenheit gerät, hat der Verein IG Bödeli-Werke im ehemaligen Kommandoposten Goldey in Unterseen ein kleines Museum eingerichtet. Im Raum Interlaken hat die Armee und das FWK lange Zeit auch wirtschaftlich eine wichtige Rolle gespielt.
Bei der Einweihung waren gleich zwei ehemalige Generalstabchefs anwesend. Sowohl Korpskommandant aD Arthur Liener als auch Korpskommandant aD Heinz Häsler gaben sich die Ehre und würdigten so die Arbeit der IG Bödeli-Werke und des FWK. Massgebend für die Ausstellung ist Anlagechef Adrian Deuschle, der Dokumente, Fotos, Abzeichen und andere Objekte teils vor der Verschrottung gerettet hat. «Den Besuchern mehr oder weniger leere Büroräume in unserem Kommandoposten zu zeigen, ist nicht spannend. Jetzt haben wir wirklich etwas in der Region Einmaliges für unsere Gäste», erklärt Deuschle seine Motivation. Er ist immer auf der Suche nach Material, um den neuen Ausstellungsteil abwechslungsreich zu gestalten.
KKdt aD Liener blickte kurz auf seine 25 Jahre Zusammenarbeit mit dem FWK in seinen verschiedenen Funktionen zurück und brach eine Lanze für das Korps. «Das Festungswachtkorps hat über Jahrzehnte wesentlich zur Stärkung der Schweizer Armee beigetragen» war sein Fazit. Vereinzelt würden die heute Verantwortlichen wieder erkennen, was mit der vorschnellen Auflösung des FWK verloren gegangen sei.
Der Verein IG Bödeli-Werke besitzt im Raum Interlaken drei ehemalige Armeeanlagen. Das Artilleriewerk Kammfluh (Unterseen), den Kommandoposten Ried (Wilderswil) sowie den Kommandoposten Goldey (Unterseen). Alle drei Anlagen sind auf Anfrage für Gruppen zu besichtigen. Infos dazu unter www.ig-boedeliwerke.ch