Wer durch das Vorderrheintal fährt wird in der Nähe der Ortschaft Disentis auf eine auffällige Kette von grossen Felsblöcken stossen, die sich quer durch das ganze Tal zieht. Und wer hier anhält, begibt sich auf ein Gelände, das vor über 80 Jahren mit massiv bewaffneten Kampfanlagen ausgebaut wurde. Aufgrund ihrer raffinierten Tarnung sind sie aber immer noch so gut wie unsichtbar.
Stephan Tschanz und Lorenz Mani machen sich auf, diese «Wölfe im Schafspelz» aufzusuchen und unternehmen dabei eine Zeitreise. Dabei werden sie in ein Abenteuer geworfen, das einiges an Überraschungen zu bieten hat.

Am 14. November 1946 traf sich die eidgenössische Befestigungskommission zu einer Sitzung in Airolo. Im Zentrum der Besprechung stand eine Überprüfung des Kampfwertes der Gotthardbefestigungen angesichts der Entwicklung im Festungsbau. Zusammenfassend lautet die Ansicht der Kommissionsmehrheit gemäss Protokoll folgendermassen:

  • Die Werke der Nordfront (Gütsch, Bäzberg und Fuchsegg) müssen mit 15 cm-Geschützen bewaffnet werden (die Auswechslung der 10,5 cm-Turmgeschütze ist in technischer Hinsicht möglich).
  • Die Forts Furka und Airolo sind nicht mehr als Art-Werke zu betrachten. Einige
    Mitglieder der Kommission sind jedoch der Auffassung, das alte Fort Furka müsse
    durch ein Werk mit kurztragenden Geschützen ersetzt werden, mit Wirkung ins Goms und in das Gebiet der Grimsel.
  • Die Verteidigung der Übergänge auf der Oberalp, der Tremola und der Furka muss
    durch mobile Verbände mit Unterstützung einiger Werke erfolgen.

Anschliessend zu dieser Grundsatzdiskussion wurden die einzelnen Werke und deren Zukunft im Detail besprochen, was in den Folgejahren zu Stilllegungen, Umarmierungen und Modernisierungen führte.

1. Dringlichkeit: Bewaffnung Fort Bäzberg und Verteidigung des Gotthardpasses.

2. Dringlichkeit: Ersetzen der 10,5 cm-Turmgeschütze Gütsch und Fuchsegg durch 15 cm Kanonen und Verstärkung der Verteidigung der übrigen Übergänge (Oberalp, Lukmanier, Tremolo usw.)

 

Die Schweizer Armee kam vor allem nach dem Auftauchen von (Aufklärungs-)Flugzeugen in Zugzwang, sowohl Feldstellungen als auch feste Anlagen besser zu verstecken, also zu tarnen. Die Anfänge wurden mit den Feldtruppen gemacht, die ihre Mg-Stellungen bis zum Feuer verbergen mussten. Dokumente aus dem Bundesarchiv bestätigen ernsthafte und teils spannende Versuche (u.a. mit Linnekogel’schen Masken) in den 1920er-Jahren.

So richtig herausfordernd waren dann aber die unzähligen neuen Bunker, Lager und Flugplätze, die im Aktivdienst 1939-45 erstellt wurden.

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Das Artilleriewerk Legi liegt über dem Werk Waldbrand in Beatenberg. In diesem ist auch ein Grossteil der Infrastruktur für beide Anlagen untergebracht. Damit die Geschütze und die Munition in die Stellung Legi gebracht werden konnten, musste eine Standseilbahn erstellt werden.

Im September 1942 wurde der entsprechende Vertrag für den Ausbruch des Schrägstollens von der Grönstrasse in das Werk erteilt. Der 60 Meter lange Aufzug mit einer Steigung von 89,4 Prozent umfasste neben den Geleisen eine Elektrowinde und einen Transportwagen für 2800 kg Nutzlast oder 12 Personen. Der Eingang wurde erst 1952/53 getarnt.

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Die Grimsel besitzt auf ihrem Gebiet mehrere Stauseen die ihrer Landschaft zusammen mit der Natur ein eigentümliches aber auch geheimnisvolles Gepräge  gibt. Inmitten unwirklicher Bauten die der Erzeugung von Strom dienen finden wir Objekte aus dem zweiten Weltkrieg. Sie zeugen von einer wehrhaften Schweiz die in Zeiten der Bedrohung in der Lage war Feuer und Wasser zu vereinen.  Tschanz, Mani und Elmiger machen sich auf um eine einst geheime Geschichte an das Licht zu bringen. 

 

Eisenbahn-Gefechtsstand für den Oberbefehlshaber der Armee

Bereits in einer Studie von 1851 mit dem Titel «Militärische Bedeutung der projektierten Schweizer Eisenbahnen» ist unter anderem ein Extrazug erwähnt – mit einer Maschine und ein bis zwei Personenwagen – zur Disposition des Obergenerals im grossen Hauptquartier!

Im Zweiten Weltkrieg standen General Henri Guisan und seinem engsten Stab dann zwei Eisenbahnkompositionen zur Verfügung. Diese nutzte er für seine Truppenbesuche. Im Ernstfall hätten diese Kompositionen auch als Gefechtsstand dienen sollen. Parkiert werden sollten sie zum Beispiel in Eisenbahntunneln. Die Züge mit den Bezeichnungen GL (Generalszug Lötschberg) und GG (Generalszug Gotthard) umfassten rund zehn Wagen mit Unterkunft, Büros und Übermittlungsgeräten sowie Materialwagen und Güterwagen als Splitterwehren hinten und vorn. Sie standen in Erstfeld respektive Leissigen bereit. Mit dem Ende des Aktivdienstes wurden die Wagen an die Bahngesellschaften zurückgegeben und dieses Kapitel war vorerst beendet.

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Wer ab und zu auf dieser Website vorbeischaut, hat eventuell links in der Seitenleiste die neue Rubik AGENDA entdeckt. Dies ist vorderhand ein Test, ob eine schweizweite Übersicht von Veranstaltungen rund um Festungen, Bunker und/oder Militärgeschichte von Interesse sein könnte.

Angeliefert werden muss spätestens zwei Wochen vor dem Datum ein Kurztext zum Inhalt, Infos zu Veranstalter, Adresse des Veranstaltungsorts, Preise sowie die Website und ein Bild (siehe bereist vorhandene Events). Über die Aufschaltung entscheidet festung-oberland.ch – es wird keine Korrespondenz dazu geführt.

Falls es also im Testzeitraumes bis Ende 2023 noch interessante Anlässe gibt, bitte melden an info@festung-oberland.ch 

 

 

 

 

Was seit einiger Zeit spürbar war, wurde heute offiziell bestätigt: Die Armee will ihre alten Bunker plötzlich wieder behalten und nicht mehr verkaufen. In Tamedia-Publikationen bestätigte der Armeechef Thomas Süssli, dass der Verkauf gestoppt wurde. Konkret erwähnt er im Interview, dass die Liste der Führungs- und Kampfanlagen durchgekämmt würde auf noch nutzbare Anlagen – das betreffe auch bereits deklassifizierte Anlagen: «Wir müssen das nehmen, was wir haben.»

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Auf der Lötschberg-Bahnlinie ist das Tellenburg-Viadukt in Frutigen eines der spannendsten Bauwerke. Eine Zerstörung hätte die wichtige Transitachse nachhaltig unterbrochen.

Für den Bau der Minenkammern im Tellenburg-Viadukt – als Sprengobjekt 43/20 oder M2817 aufgelistet – wurde am 8. Februar 1941 mit der Firma Seeberger (Frutigen) ein Vertrag abgeschlossen. Dass das Militär in die Pfeiler des Bauwerks von 1910 Sprengstoff einbauen wollte, sorgte sowohl bei der BLS als auch Amtsstellen für Kopfzerbrechen. Mit dem Schreiben des Eidg. Post- und Eisenbahndepartements, Amt für Verkehr, vom 24. Februar 1941 bestätigte dieses die Bedenken der BLS «sowohl hinsichtlich der Pfeilerschwächung als auch der Ausführung der Zugänge zu den Minenkammern» und ersuchte die BLS, das Armeekommando zu veranlassen, eine andere Lösung zu suchen, wobei unter allen Umständen nur «allersorgfältigstes Ausbrechen des Mauerwerkes von Hand oder durch Bohren in Frage kommt und jede noch so kleine Sprengung vermieden werden muss.»

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Die Feldanschlusskästen (FAK) sind spezielle Punkte für die Verbindung von Feldleitungen mit in den Boden verlegten 5- bis 10-adrigen permanenten Leitungen. Die Leitungen werden je nach Farbe (rot, schwarz, blau, grün oder gelb) direkt mit einer Telefonzentrale (Artillerie, Infanterie, D-Netz usw.) verbunden. Die Telefonzentralen sind ihrerseits über die permanenten Leitungen der Swisscom (ehemals PTT), die noch in Betrieb sind, miteinander verbunden.

Gewöhnlich sind die FAK neben Infrastrukturen (Infanterie- und Artilleriewerken, Kommandoposten usw.) aufgestellt, benötigen wenig Platz und stören in den allermeisten Fällen niemanden. Die meisten FAK sind unterdessen von der Vegetation überwachsen oder befinden hoch oben in den Bergen an Orten, die nur zu Fuss erreichbar sind.

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