Einige wenige Unterlagen, Pläne und Bilder bezeugen, dass Anfang der 1940er Jahre Planungen und Versuche durchgeführt wurden, die damals neuen Flammenwerfer auch in Bunkern einzusetzen. Bisher war vor allem der Kampf der Angreifer mit Flammenwerfer gegen verbunkerte Stellungen bekannt. Bekannt ist mindestens ein Prototyp der Firma Carba.
In den letzten Monaten hat man sie leider immer wieder gesehen: Die rasch aufgestellten ukrainischen Strassensperren mit Igeln aus Stahlträgern oder die langgezogenen russischen Panzergräben und Höckerhindernisse mitten in den weiten Feldern der Ukraine oder jüngst an den Stränden der Krim. Obwohl diese Sperrelemente fast nostalgisch wirken, setzen die Truppen auf eine gewisse Wirkung – auch in der heutigen Zeit.
Zentrale Elemente einer Sperre sind jeweils solche Hindernisobjekte. Diese sollen einen Gegner verlangsamen oder in vorher festgelegte Richtungen lenken, damit die flankierenden (verbunkerten oder mobilen) Waffen vor allem die gepanzerten Fahrzeuge besser vernichten können.
Doch welche Art Hindernisse sind effizient, möglichst günstig und können rasch erstellt werden? Die Schweizer Armee hat im Laufe der Zeit viele Versuche mit Geländepanzerhindernissen gemacht, deren Wirkung mit eigenen Panzern getestet, die Kosten berechnet und normierte Elemente festgelegt.
Eine Auswahl dieser Versuchsberichte und viele Bildern dazu sind es im Buch «Stoppt die Panzer! Panzerhindernisse in der Schweizer Armee – Versuchsberichte» zusammengefasst.
212 Seiten. Format A4. Schwarz-Weiss mit Skizzen, Zeichnungen und historischen Bildern, Softcover/gebunden.
Preis CHF 35 ohne Versandkosten, CHF 45 inkl. Versandkosten Inland – BESTELLEN
Was für eine seltsame Entdeckung: Die Soldaten des Ersten Weltkrieges in der Schweiz orientierten sich nach dem Vorbild der Murtenschlacht. Warum? Die Antwort auf diese Frage ist dieser Film.
«Festungsminenwerfer bauten wir tatsächlich zurück, aber nicht die Artillerie als Ganzes. Im Moment prüfen wir, ob wir einen Teil der Festungsminenwerfer behalten wollen – sei es als Minenwerfer oder als militärische Anlage für andere Zwecke.» Das ist eine Aussage von Armeechef Thomas Süssli in den Medien vom 20. Februar 2023. Dass das ausgemusterte Waffensystem wieder auf Vordermann gebracht wird, ist wohl eher Wunschdenken, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Standorte dieser Bunker seit längerem bekannt sind.
Vor 75 Jahren explodierte das Munitionsmagzin in Mitholz, neun Menschen starben. Der berührende Gedenkanlass liess die Hoffnung zurück, dass das Dorf weiterleben wird.
Paul Tschumi, Johann Ulrich Tschumi, Marie Trachsel-Kratzer, Anna Elisabeth Künzi-Wandfluh, Samuel Künzi, Luise Künzi, Christian Künzi, Karl Kast, Verena Kast. Neun Namen, neun Angehörige, Mitholzerinnen und Mitholzer, Freunde und Bekannte, die in der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 1947 bei der Explosion des Munitionsmagazins ums Leben kamen. Am Montagabend, 19. Dezember 2022, wurden für sie neun Kerzen angezündet – zum Gedenken an das Unglück vor genau 75 Jahren.
Am 2. November 1992 starben bei der Explosion von alter Munition – unter anderem 280 Exemplare ausgedienter Treiberraketen für Bloodhound-Flabraketen – beim Steingletscher am Susten sechs Menschen. Heute sind die Gesteinsmassen über der explodierten Lagerkaverne schneebedeckt. Der rötlich schimmernde Gedenkstein zu Ehren der Toten steht wie ein Mahnmal am Rand der Zufahrtsstrasse zur ehemaligen Munitionsvernichtungsanlage Steingletscher.
Flavio Zoppi hat an diesem Ort ganz spezielle Bilder gemacht, die er als Erinnerung an das Unglück vor 30 Jahren zur Verfügung stellt.
In Solothurn entdeckt. © 2022/12 CL
Tschanz war unterwegs in der grossen weiten Welt – und kann das Filmen nicht lassen. Hier das neuste Werk: Der Atlantikwall in der Normandie besass an der französischen Südküste ein fast vergessenes Gegenstück – den sogenannten «Mittelmeerwall». Stephan Tschanz stolpert während seinen Herbstferien in Saint Tropez darüber und macht sich auf Spurensuche. Dabei stösst er auf eine Geschichte, mit dieser er in dieser Idylle nie gerechnet hätte…
32 Tonnen Nüsse, 34 Tonnen Guetzli. 40 Tonnen Kraftriegel. Diese haltbaren Lebensmittel wurden gemäss SonntagsZeitung vom 4. Dezember 2022 für die Armee in diesem Jahr eingekauft. An erster Stelle stehen 252 Tonnen Teigwaren, gefolgt von Pelati (125 t) und Reis (120 t). An fünfter Stelle sind 89 Tonnen Salatsauce verzeichnet. Auf Position 6 folgen 67 Tonnen Rösti, dann 58 Tonnen Speiseöl, 54 Tonnen Büchsenravioli, 45 Tonnen Konfi und 42 Tonnen Müesli.
Magazine für die Festung St. Maurice
Die Verpflegung nahm und nimmt immer eine besondere Stellung bei den Armeeangehörigen ein. Am 17. Mai 1895 wurde dem Parlament eine Kreditvorlage von 24’000 Franken für die Erstellung von Lebensmittelmagazinen bei den Befestigungen von St. Maurice vorgelegt.
Die Begründung: «Nachdem nunmehr die Befestigungen von St. Maurice vollendet und die zur Verteidigung derselben bestimmten Truppen ausgeschieden sind, ist es notwendig, die erforderlichen Massnahmen zu treffen, um diese Festungswerke mit Lebensmittelvorräten versehen zu können, um so mehr, als St. Maurice nur auf eine eingleisige und überdies in einem Kriegsfalle in hohem Masse exponierte Bahnlinie angewiesen ist und infolgedessen ein Nachschub, wenn nicht gänzlich unmöglich, so doch unter allen Umständen mit grossen Schwierigkeiten verbunden wäre.
Während für die Truppen der Gottharddivision Vorräte für die Dauer von 60 Tagen vorgesehen sind, berechnen wir einstweilen die Verpflegungsdauer für St. Maurice nur auf 30 Tage. Bei einem Effektivbestand der Besatzungstruppen von 5’000 Mann bedarf es daher der Lagerung von 150’000 Rationen, wovon bis jetzt erst cirka 30’000 an Ort und Stelle sind. Für die Magazinierung der übrigen 120’000 Rationen fehlen jedoch die erforderlichen Räumlichkeiten. Wir beabsichtigen deshalb, Magazine erstellen zu lassen und diese mit Rücksicht auf die gefährdete Lage des Dorfes und Bahnhofes von St. Maurice und der weiten Entfernung derselben von den Forts, insbesondere demjenigen von Dailly, in die Nähe der letzteren zu verlegen. Da diese Magazine gegen das feindliche Geschützfeuer gesichert sein müssen, sieht das Projekt vor, dieselben unterirdisch mittelst Einsprengen in die Felsen anzulegen, und zwar:
- In Savatan ein Magazin von 250 Kubikmeter Inhalt, in Erweiterung des bereits bestehenden Felsenkellers, nebst einer Traverse vor dem Ausgang zum Schutz gegen die feindliche Geschosswirkung. Die daherigen Kosten werden veranschlagt auf 8’000 Franken.
- In Dailly ein Magazin zur Aufbewahrung von Wein und dergleichen von 200 Kubikmeter und ein solches zur Lagerung der übrigen Lebensmittel von 250 Kubikmeter Inhalt, wofür 16’000 Franken angesetzt werden.
Die Gesamtkosten betragen daher 24’000 Franken.»
Käse für die Festung Gotthard
Anfang 1947 machte man sich Sorgen um die Soldaten der Festungen. Für den Fall einer Kriegsmobilmachung wollte das Oberkriegskommissariat deswegen die Käselieferung sichern. «Mit dem Kriegswirtschaftlichen Syndikat Schweizerisch Käseunion in Bern wurde am 17. März 1947 eine Vereinbarung getroffen betreffend die Sicherstellung von 4 Tonnen Käse im Falle einer K-Mob für die Festung Gotthard (Airolo) aus den Lagern bei der Firma Emmental A.G. Zollikofen, Filiale Luzern.»
Auch der nördliche Teil der Festung Gotthard sollte nicht darben: «Mit dem Kriegswirtschaftlichen Syndikat Schweizerische Käseunion in Bern wurde am 9. April 1947 eine Vereinbarung getroffen betreffend die Sicherstellung von 11 Tonnen Käse für die Festung St. Gotthard (Andermatt) im Falle einer K.-Mob. , aus den Lagern bei der Firma Peter Bürki , Käsehandlung in Luzern. Im weitem werden durch den Waffenplatzlieferanten, der Firma Molkerei Regli in Andermatt, weitere 5 Tonnen Käse für die Festung St. Gotthard (Andermatt) im Falle einer K.-Mob. sichergestellt.»
Auch im Berner Oberland gabs Fondue
Für die Festungen im Raum Thun hielt die Firma Alfred Gerber aus Thun vorrätig: 450 kg für das Art Wk Hondrich, 480 kg für die Schmockenfluh, 980 kg für den Waldbrand und 560 kg für die Burgfluh. Vorgesehen waren vollfetter Emmentaler oder Greyerzer Schnittkäse, die innert 24 Stunden nach Bestellung mittels firmeneigener Lastwagen in die Werke geliefert werden müssten.
Luzern belieferte die Innerschweiz
Für die Innerschweiz war der Käsehandel Peter Bürki in Luzern verantwortlich: 1140 kg Zingel/Drachenfluh, 500 kg Kilchlidossen, 700 kg Wissifluh, 350 kg Ursprung, 970 kg Blattiberg und 650 kg Kleiner Durren.
Und nochmals St. Maurice
Die Firma Comptoir des fromages de Gryères. S. A. in Vevey hatte eben falls einen Vertrag, der ab 1947 10 Tonnen Käse für die Festung St. Maurice garantieren sollte. Als Preis wurde rund 4.60 Franken pro Kilo abgemacht.