Anlagen des Flieger-Beobachtungs- und Meldedienstes

Der FlBMD hatte für die Erstellung der Luftlage ein eigenes Netz mit Beobachtungsposten und Auswertezentralen aufgebaut. konkret wurden die Meldungen der einzelnen feldmässig erstellten Beobachtungsposten in Auswertezentralen (AWZ) übermittelt. Gemäss Reglement von 1965 hatten diese AWZ in «festen Gebäuden untergebracht und nach Möglichkeit nahtreffersicher ausgebaut und gegen ABC-Kampfstoffe geschützt» zu sein.

Jede der jeweils 2-3 Kompanien (mit bis zu 15 Beobachtungsposten) innerhalb der sechs FlBMD-Abteilungen betrieb eine eigene AWZ. Je eine Kompanie pro Abteilung führte zusätzlich eine Sammel-Auswertezentrale. Von den AWZ gingen die Flugzeugsichtungen via Sammel-Auswertezentrale in die Einsatzzentrale I (EZ I) der Luftwaffe, – damals im K4S in Interlaken, wo zusammen mit den Informationen des Florida-Radarnetzes die Übersicht für das Kommando abgebildet wurde.

War die EZ I nicht erreichbar (Verbindungsstörungen oder Vernichtung), wurden die Informationen aus der Sammel-AWZ in die Einsatzzentrale II gemeldet (Standort noch unbekannt).

Die Truppe hatte alles zu vermeiden, was ihre Einrichtungen und Tätigkeit veröffentlicht hätte. Die Sicherung und Bewachung der AWZ erfolgte im aktiven Dienst durch den Territorialdienst. Für das gesamte Gebiet der AWZ galten gemäss Reglement «die Vorschriften bezüglich Geheimhaltung analog denjenigen von Festungsgebieten».

Aufgrund der nötigen Infrastruktur (Flutlichtkarte, Übermittlungsgeräte und -leitungen) handelte es sich bei den Standorten um grosse Kellerräume oder ähnliches und diese Standorte könnten eventuell noch heute identifiziert werden. 

Bekannte Objekte

Bekannte Standorte von Auswertezentralen (1947) – 19 Kompanien mit 209 Beobachtungsposten

Fl. B. M. Zone I

  • AWZ 11 – Lausanne – Fl. B. M. Kp. 11 – 13 Beobachtungsposten
  • AWZ 12 – Freiburg – Fl. B. M. Kp. 12. – 10 Beobachtungsposten
  • AWZ 21 – Biel – Fl. B. M. Kp. 21 – 10 Beobachtungsposten
  • AWZ 22 – Bern – Fl. B. M. Kp. 22 – 12 Beobachtungsposten

Fl. B. M. Zone II

  • AWZ 31 – Olten – Fl. B. M. Kp. 31 – 15 Beobachtungsposten
  • AWZ 32 – Zürich – Fl. B. M. Kp. 32 – 17 Beobachtungsposten
  • AWZ 41 – Frauenfeld – Fl. B. M. Kp. 41 – 11 Beobachtungsposten
  • AWZ 42 – St. Gallen – Fl. B. M. Kp. 42 – 1 Beobachtungsposten

Fl. B. M. Zone III

  • AWZ 51 – Chur – Fl. B. M. Kp. 51 – 14 Beobachtungsposten
  • AWZ 52 – St. Moritz – Fl. B. M. Kp. 52 – 12 Beobachtungsposten
  • AWZ 61 – Göschenen – Fl. B. M. Kp. 61 – 11 Beobachtungsposten
  • AWZ 62 – Bellinzona – Fl. B. M. Kp. 62 – 14 Beobachtungsposten

Fl. B. M. Zone IV

  • AWZ 71 – Glarus – Fl. B. M. Kp. 71 – 9 Beobachtungsposten
  • AWZ 72/72a – Luzern/Bürgenberg – Fl. B. M. Kp. 72 – 12 Beobachtungsposten
  • AWZ 81 – Interlaken – Fl. B. M. Kp. 81 – 4 Beobachtungsposten
  • AWZ 82/82a – Thun/Zweisimmen – Fl. B. M. Kp. 82 –8 Beobachtungsposten
  • AWZ 91 – Brig – Fl. B. M. Kp. 91 – 9 Beobachtungsposten
  • AWZ 92 – Sion – Fl. B. M. Kp. 92 – 8 Beobachtungsposten
  • AWZ 93 – Aigle – Fl. B. M. Kp. 93 – 9 Beobachtungsposten

Blick in eine Auswertezentrale mit Flutlichtkarte (1). Man beachte die von unten nach oben abgestuften Arbeitsplätze.

 

Blick in eine Auswertezentrale mit Flutlichtkarte (1). Man beachte die von unten nach oben abgestuften Arbeitsplätze.