Flugplatz Uetendorf
Schon in den 1920er Jahren gab es auf der Uetendorfer Burgermatte einen Hilfsflugplatz, ist dem Uetendorfer Jubiläumsbuch zu entnehmen. Wenn Nebel die Landung in Thun verunmöglichte, seien eben die Doppeldecker in Uetendorf gelandet.
Da der Militärflugplatz in Thun nur an Sonntagen zivil nutzbar war, suchten die Thuner Piloten Alternativen. Sie fanden diese in Uetendorf. Eine Kommission machte 1935/36 eine Offerte an die Thuner für einen Zivilflugplatz. Die damaligen Kosten hätten inklusive einem Flugzeugschuppen für 6-8 Maschinen maximal 24’000 Franken betragen. Die Gemeinde Uetendorf wollte 12’000 Franken beisteuern. Doch die Thuner bauten lieber auf dem Militärflugplatz einen Hangar.
Das Militär hingegen richtet im Zweiten Weltkrieg genau auf diesem Gebiet (Widi-Neumatt-Amletebach-Glütschbach) einen Feldflugplatz ein. Erstellt wurden 1940-43 drei Graspisten, fünf Leichtstände sowie Splitterschutzwehren aus Holz, eine Einschiessanlage und ein Kommandoposten. 1944 kam ein Lagerschuppen dazu, die Splitterwehren wurden 1946 wieder abgebrochen, die Landnutzungsverträge aufgelöst. Die Planierungsarbeiten wurden vor allem von Hand ausgeführt, teilweise waren mehrere hundert Mann im Einsatz. Mit Rollwagen wurde Grien zur Auffüllung von Mulden herbeigeführt. Die Fliegerkompanie 10 (C35 und C36) war August-Oktober 1943 sowie mit Unterbrüchen von Juni bis Oktober 1944 und im Februar 1945 dort im Dienst.
1954 wurde der ehemalige Kommandoposten des Flugplatzes (Leichtstand, Parzelle 1251) dem Anstösser unentgeltlich übergeben, dieser übernahm die Kosten für den allfälligen Abbruch. Auf den gleichen Zeitpunkt wurde ein weiterer Leichtstand (Parzelle 1232) zu den gleichen Bedingungen privatisiert. Wahrscheinlich wurden die drei weiteren Leichtstände zu denselben Bedingungen verkauft.
Ein Stein beim Schützenhaus Hofmätteli erinnert heute an diese Zeit. Zudem sind zwei der fünf Leichtstände noch vorhanden (2000).