Fünf Sterne für Kastels
Die Zustände anfangs der 1990-er Jahre im Schulwerk Kastels waren wirklich nicht sehr komfortabel. Der Tarnanzug wurde am Freitag abend feucht in die Garderobe im Stollen gehängt und am Sonntag Abend beim Einrücken (für die Wache) nass wieder angezogen. Auch die sanitären Einrichtigen waren mehr als grenzwertig, ganz abgesehen von zu wenig Platz in den Unterkünften.
Einige Jahre, nachdem ich dort die RS gemacht hatte, wurde die Anlage noch modernisiert. Die Krönung waren die fünf «Hotel»-Sterne über dem unteren Eingang. Hier der Bericht über die Sanierung aus der BAGF-Mitarbeiterzeitschrift Puzzle von 1994:
Nach rund zweijähriger Bautätigkeit konnte der Umbau des Schulwerkes Kastels abgeschlossen und dem Benutzer, der Festungsrekrutenschule Mels, anlässlich einer würdigen Feier am 13. Januar 1994 übergeben werden.
Der Projektdelegierte, Oberst Alois Hegner, konnte bei den Übergabefeierlichkeiten, die durch die Musikgruppe des Fest Kreis 32 noch festlich umrahmt wurde, eine grosse Anzahl Gäste, u.a. den Direktor des BAGF, Div Jeanloz und den Kommandant des FWK, Oberst Moriggia sowie die am Umbau beteiligten Personen begrüssen. Er dankte allen für die Zusammenarbeit, insbesondere die gute Arbeit der Dienstnehmer Fest Kr 32 und ebenfalls die sehr gute Unterstützung durch die Fest Regionen 21, 22, 31 und 33, der KMV, der Fest RS und der Truppe (Fest Rgt 20).
Aufgrund der Bemerkungen von Bundesrat Villiger, dass die Kasernen den heutigen hygienischen Bedingungen angepasst werden müssen, wobei auch ein gewisser Komfort anzustreben sei, wurde nach Abklärungen mit den zuständigen Instanzen das Modell Raum für zwei Rekrutenkompanien durch eine Projektorganisation erarbeitet. Dabei wurden die Bedürfnisse mit einem Vertreter der Fest RS im Detail besprochen und im Projekt berücksichtigt.
Am 31.5 .1991 gelangte der Projektdelegierte mit dem Vorprojektauftrag an die A6, zwei Kompanien individuell betreiben zu können, d.h. die zwei KP haben einen in Ablauf geschlossenen Unterkunftsteil und die Verpflegung erfolgt gleichzeitig an zwei Ausgabestellen. Als Gemeinschaftsräume gelten Duschraum, Küche mit Magazinen, Postlokal, Wachtlokal und Untersuchungszimmer. lm Kasernenteil sollten Unterkünfte für insgesamt 340 AdA zur Verfügung stehen. Nach Abschluss der Sanierung kann nun der Kasernenteil einen Bestand von 309 AdA aufnehmen.
Ebenfalls wurde für die Rekruten als Sport- und Freizeitbeschäftigung ein Fitnessraum eingerichtet.
Die Projektierung/Finanzierung fand im Sommer 1991 statt und am 1. November 1991 konnte der Bau begonnen werden. Der Kreditbedarf wurde mit rund Fr 1’000’000.– zuzüglich der Leistungen FWK beziffert, was in etwa auch eingehalten werden konnte. An Material wurden rund Fr. 800’000.– verbaut und der Projektleiter, Mario Becker, bescheinigte eine hohe Ausführungsqualität.
Insgesamt betrug der Gesamtaufwand inkl. andere Regionen, Zgh und Truppe 40’346 Std. Während der Bauphase gab es vermehrt Probleme zu bewältigen, so zB. Im Zusammenhang mit Armee 95 oder mit der Einführung TAZ 90, was einen Einfluss auf die Gestaltung der Garderoben hatte. Dank der guten Zusammenarbeit aller konnten jedoch auch diese Probleme bewältigt werden und man kann auf ein gelungenes Werk zurückblicken, das trotz unterirdischem Bau den Rekruten einigen Komfort bieten kann.
Habe 1988 in der Fest Art KP 1/12 die RS als Vermesser absolviert.
Das Höhlenfeeling mit der Feuchtigkeit kann ich nur bestätigen.
Ich erinnere mich noch gut an das Trepplein auf, Trepplein ab.
In der Verlegung auf den Furka, in die Fuchsegg war das Klima ganz anders, ausser man ging zu den Geschützen.
Eine lustige Anekdote: bei beiden Festungen hat es ein Geschütz mit Faktor K.
Weis hier wohl jemand was dies bedeutet?
Unser Leitgeschütz in der Fuchsegg hatte zudem über 20mm Rohrausbrand.
Da wurden nicht nur wir Rekruten etwas gefordert und es kamen auf wundersame Weise «geheime» Akten zum Vorschein.
Dann hat es auch mit diesen Rohren geklappt.
Macht weiter so, damit dieser Teil unserer Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.
Gruss Sven