Sperre Grimsel-Pass BE/VS
Neben dem grossen Artilleriewerk Grimsel mit Aussenverteidigung sowie den Flabstellungen für den Staumauerschutz hatte auch die Passverteidigung zentrale Bedeutung. Diese respektive vor allem die Linenführung der Grimselpass-Strasse gab bereits früher intensiv zu Diskussionen Anlass.
Die Verteidigung der auf der Kantonsgrenze Bern-Wallis liegenden Passhöhe wurde vor allem durch zwei Infanteriewerke sichergestellt (jeweils als Gegenwerk konzipiert). Auf Walliser Boden ist ein Felsenwerk (A8913) über der Passstrasse vorhanden, auf Berner Seite ein Infanteriebunker sowie unterhalb desselben eine Unterkunft (Felswerk) mit der Kennzeichnung A8912. Dazu kamen etliche Kleinunterstände für Infanterie, aber auch Fliegerabwehr, da die Staumauern der Kraftwerke Oberhasli AG gerade für Luftangriffe leicht zu findende Ziele waren. Das Felsenwerk ist von nationaler Bedeutung und soll erhalten bleiben. Eine sporadische Zugänglichkeit für Besucher in den wenigen Sommermonaten, in denen der Pass befahrbar ist, wäre wünschenswert.
Das Felsenwerk Grimsel West A8912 ist noch komplett ausgerüstet. Vom Kaffeelöffeli bis zur 9 cm Pak ist (fast) alles vorhanden. Der Unterkunfts- und Infrastrukturteil ist zweistöckig ausgelegt für etwa 100 Mann. Über 108 Treppenstufen ist der Kampfstand erreichbar, der noch heute mit einer 9 cm Pak ausgerüstet ist. Daneben sind Scharten für Mg und Beobachter.
Bekannte Objekte
- A8912 Grimselpass West: Die Verteidigung der auf der Kantonsgrenze Bern-Wallis liegenden Passhöhe wurde vor allem durch zwei Infanteriewerke sichergestellt. Auf Berner Boden ist dies ein Infanteriebunker mit grosser Unterkunft mit der Kennzeichnung A8912. Das Felsenwerk ist von nationaler Bedeutung und soll erhalten bleiben. Das Felsenwerk Grimsel West A8912 ist noch komplett ausgerüstet. Der Unterkunfts- und Infrastrukturteil ist zweistöckig ausgelegt für etwa 100 Mann. Über 130 Treppenstufen ist der Kampfstand erreichbar, der noch heute mit einer 9 cm Pak ausgerüstet ist (demontiert). Daneben sind Scharten für Mg und Beobachter.
- A8913 Grimselpass Ost: Die Verteidigung der auf der Kantonsgrenze Bern-Wallis liegenden Passhöhe wurde vor allem durch zwei Infanteriewerke sichergestellt. Auf Walliser Boden ist dies das Infanteriewerk A8913. Der Eingang befindet sich in der Mitte, links und rechts sind je ein Kampfstand (Links Mg/Beobachter, rechts Mg) vorhanden. Das Werk umfasst auch Infrastruktur wie Schleuse vor der Unterkunft und ein Maschinenraum.
- Strassenbarrikade: Die Passstrasse war zwischen den beiden Infanteriewerken mit einer Barrikade gesperrt. Die Löcher in der Strasse sowie ein Magazin sind noch vorhanden.
- Unterkunftskavernen: Zur infanteristischen Passverteidigung wurden zahlreiche Kavernen ausgebrochen. Diese sind sehr einfach ausgeführt und dienen wirklich nur als kurzzeitiger Unterstand.
- A8915 Kreuzegg 1 – 2 Eingänge – KP
- A8916 Kreuzegg 2 – 1 Eingang – 12 Mann
- A8917 Kreuzegg 3 – 1 Eingang – 12 Mann
- A8918 Twäregg 1 – 1 Eingang – 12 Mann
- A8919 Twäregg 2 – 1 Eingang – 12 Mann
- A8920 Twäregg 3 – 1 Eingang – 12 Mann
- A8921 Siedelhorn 1 – 1 Eingang – 12 Mann
- A8922 Siedelhorn 2 – 1 Eingang – 12 Mann
- A8923 Triebtenseelücke – 1 Eingang – 12 Mann
- A8924 Bärenegg 1 – 1 Eingang – 12 Mann
- A8925 Bärenegg 2 – 1 Eingang – 12 Mann
- A8926 Hüsegg – 1 Eingang – 12 Mann
- A8927 Wasserschloss – 2 Eingänge – 24 Mann
- A8928 Plänggerli – 2 Eingänge – 24 Mann
- A8929 Plänggerli
- Schutzhütten: Fünf Gebirgshütten standen den Soldaten der infanteristischen Verteidigung des Grimselraumes zur Verfügung. Eines war das erwähnte FWK-Haus auf der Anlage (B3301). Es ist ein zweistöckiges Gebäude mit einem Holzaufbau. Durch einen Schrägstollen erfolgte der Zugang ins Artilleriefort. Die anderen Hütten (B3302 Hüsegg inklusive Kleinunterstand A8926, B3303 Nägelisgrat, B3304 und B3305 Tribtensee inklusive der drei Kleinunterstände A8923, A8924 und A8925) sind einstöckig aus Bruchsteinen ausgeführt. Die Bäregghütte (B3306) war schon zu einem früheren Zeitpunkt an die KWO verkauft worden.