A3535 Artilleriekaverne Wenslingen
Ein Unikat des Feldbefestigungsbaus aus der Aktivdienstzeit 1939/40 ist die Artilleriekaverne Wenslingen (Koordinaten 634720/254670). Diese liegt in der nördlichen Fluhebene im Buech, zwischen den letzten Häusern am Kohlweg und der Ödenburg.
Das Werk ist von oben her nicht sichtbar, sein Eingang liegt am Fuss der Felswand auf dem Gebiet der Gemeinde Tecknau, gehört geographisch aber zur Gemeinde Wenslingen. Es existieren auch Dienstbarkeitsverträge mit beiden Gemeinden.
Die Anlage umfasst drei Geschützstände mit Schussrichtung Norden für 7.5 cm Feldkanonen (Reichweite bis 11,8 km, d.h. in den Raum Zeinigen-Zunzgen), einen Geschütz-Einfahrtstollen, der nach Bezug mit einem Eisentor verschlossen wurde, einen grossen Depotraum für Munition und Mannschaft und einen Mannschafts-Zugangsstollen mit Panzertüren und davor liegendem Felsunterstand für den Wachtposten. Das in die Felswand gut eingefügte Werk ist von der Strasse bzw. dem Gegenhang her praktisch nicht auszumachen. Die Anlage war in der Armeestellung Nord einzig in ihrer Art, während des Aktivdienstes jedoch nie einem Artillerieverband als Einsatzstellung fest zugewiesen.
Am 10. Mai 1940, als Hitler die Benelux-Staaten überfiel und den Blitzkrieg gegen Frankreich startete, war die Kaverne noch nicht einsatzbereit. Alle Artilleriebatterien der 4. Division lagen feuerbereit in ihren fertiggestellten, betonierten Geschützstellungen. Quelle: www.wenslingen.ch
Aus einem Artikel in der Volksstimme Sissach vom 5. August 2003: «Die Bauzeit nahm rund drei Monate in Anspruch und dauerte bis zum 10. Juni 1940. Das Ausbruchsvolumen der Kaverne betrug rund tausend Kubikmeter. Der Bau der Anlage stellte die Bauleitung vor grössere Probleme. Der Zugang zur Baustelle erfolgte laut Schaffhauser von oben. Von dort aus wurde das Material und die Geschütze mittels einer Motorseilwinde und über eingebaute Rutschbahnen zugeführt. Der Beton wurde auf der Ebene – man sieht die Stellen heute noch – von Hand aufbereitet. Dann wurde er ungefähr zwanzig Höhenmeter den steilen Hang hinunterbefördert und von dort aus mit Schubkarren zu den Geschützstellungen transportiert.»