Sperrstelle 4430 – Äussere Klus/Balsthal SO

Die ehemalige Militärsperre in der Klus bei Balsthal mit ihren Bunkeranlagen soll bald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: Vor einigen Jahren hat die Offiziersgesellschaft Balsthal Thal und Gäu (OGB) bzw. deren Vorstand die Initiative ergriffen, in Absprache mit dem Verein Festungswerke Solothurner Jura (VFSJ) das Dispositiv äussere Klus für die Öffentlichkeit begehbar zu machen.

2008 hat die «Berner Zeitung» informiert, dass die Stecksperren in der Klus verschwinden sollen. «Die Panzerbarrikade mit der militärischen Bezeichnung 1947/01, auf der Hauptstrasse im Städtchen Klus, wird aufgehoben. Tausende von Fahrzeugen rumpeln täglich darüber und erzeugen für die Anwohner unangenehmen Lärm. Im Rahmen der flankierenden Massnahmen zur Verkehrsentlastung in der Klus saniert sie das kantonale Tiefbauamt, indem die in der Strasse eingelassenen Gussdeckel verschweisst werden. Später, wenn in der Gemeinde Reparaturen an den Kanalisations- und Wasserleitungen anstehen, werden die Deckel ganz entfernt und es kommt ein neuer Deckbelag drauf.

Die in der Strasse eingelassenen Panzerbarrikaden sind nicht die ersten, die in der Klus verschwinden. Letztes Jahr wurde beim Glasergässli ebenfalls eine solche entfernt. Alle sind Teil einer Befestigungsanlage, die von der Äusseren Klus über den Passwang bis nach Laufen reicht und insgesamt 15 solche Barrikaden umfasst. Dazu kommen Bunker, Kavernen und Unterstände. Erbaut wurden die Anlagen in den Jahren 1939/41, als man einen deutschen Angriff gegen die Schweiz befürchtete, letztmals wurde 1975 an «1947/01» gearbeitet. Im Ernstfall hätte man die Öffnungen mit Eisenelementen bewehrt, die 1,5 Meter aus dem Boden ragen.»

Armasuisse-Mediensprecher Kaj-Gunnar Sievert erklärt, dass «überflüssige Panzersperren auf stark befahrenen Strassen auch aus Sicherheitsgründen rückgebaut oder abgebrochen werden können». Weil Gefahr besteht, dass sich die Abdeckungen lösen.

Ursprünglich (1942) bestand die Bewaffnung der Sperre aus zwei 8,4 cm Kanonen und einer 7,5 cm Kanone in der Chlus südlich Balsthal.

Bekannte Objekte

  • A3672 Infanteriebunker Äussere Klus Ost – 620025/238616. Am Ostrand der vorderen Klus, direkt neben der Kantonsstrasse Balsthal-Oensingen. Infanteriebunker mit zwei Feuerlinien, teils im Felsen. Die Feuerlinie gegen NW (Balsthal) hatte einen Beobachter, ein Maschinengewehr, die Feuerlinie gegen SE (Oensingen) hatte eine Feldkanone (später Pak), ein Beobachter und ein Maschinengewehr. Die Beob- und Mg-Scharten sind mit Schartentopf geschützt, der seitliche Beob im Mg-Stand mit Panzerplatten. Unter dem Feldkanonen-Stand befindet sich ein Mannschaftsraum im Untergeschoss. Die beiden Kampfstände sind durch einen Stollen miteinander verbunden. Erstellt vom Baudetachement Renfer, im Februar 1943 an die Festungswachtkompanie 4 übergeben.
  • A3673 Infanteriewerk Äussere Klus West – 619776/238676. Am Westrand der Vorderen Klus, westlich über der Dünnern im Wald. Zwei Kampfräume nebeneinander aus den Felsen gebrochen. Je ein Kampfstand für ein Beobachter und eine 8,4 cm Feldkanone(später Pak und Mg), nur Schartenseite ist betoniert. Die Beob-Scharten sind mit Panzerplatten geschützt. Im Raum zwischen den beiden Kampfständen das Munitionsdepot und ein ausbetonierter Unterkunftsraum. Zugang durch einen kurzen Stollen von der Rückseite her. Im Oktober 1940 war das Werk im Bau (Baudetachement Renfer), das Werk wurde vom Grenz-Artillerie-Detachement 43 besetzt.