Sperrstelle Nr. 499 Neuhüsli-Schachen

Bei der Sperre Nr. 499 handelt es sich um eine zweiteilige Sperrstelle an der Passwangstrasse mit einem Schwerpunkt bei Schachen und einem zweiten bei Neuhüsli. Der Stützpunkt Schachen umfasst eine Geländepanzerhindernis mit vier Bunkern und einem modernen Unterstand. Der Stützpunkt Neuhüsli umfasst eine Strassenbarrikade, einen Infanteriebunker, einen Mg-Schild mit Unterstand und zwei moderne Unterstände.

Erste Planungen von Ingenieur-Offzierskursen sind von 1936 bekannt. Die Beschreibung des Stützpunktes Schachen datiert jedoch erst mit September 1940. Im Juli 1941 richtet die Kampfgruppe Passwang-Schelten die Stützpunkte Schachen-Neuhüsli und bei der Langen Brücke ein und sperrt so den Passwang im Auftrag der Grenzbrigade 4. Vom August 1941 ist ein Unternehmervertrag zum Bau des Bunkers A3645 bekannt.

Im April 1942 ist die Sperre in der Karte Stellungsbauten Gz Br 4 als permanente Befestigung eingetragen. Interessant ist der Hinweis, dass im November 1942 an zwei Bunkern des Stützpunktes Schachen die Schiessscharten durch die Truppe umgebaut worden seien. Details dazu fehlen leider.

Ab 1944 ist die Kampfgruppe Gz Rgt 49 für die Sperrung des Passwang eingesetzt.

Gemäss ADAB soll der Feldkanonenschild A3646 sowie der dazu gehörende Unterstand A3647 erhalten bleiben. Die anderen A-Objekte sowie das GPH T1931 sollen teilweise erhalten bleiben.

Bekannte Objekte

  • A3641 Infanteriebunker Schachen Nord. Nördlich des Weilers Oberbeinwil am Nägeliberg in offenem Gelände. Eingeschossiger Bunker für 1 Ik und 1 Beob. Die Scharten sind mit Panzerplatte geschützt, die Schartenseite mit einem Flankenschild an der rechten Seite gedeckt. Der ursprünglich offene Eingang wurde nachträglich (vor 1944) überdeckt und mit einem Zugangsstollen versehen. Der 1943 erwähnte Tarnaufbau (Scheune) besteht nicht mehr.
  • A3642 Infanteriebunker Schachen Mitte. Nördlich des Weilers Oberbeinwil am Nägeliberg am Waldrand. Eingeschossiger Mg-Stand mit 1 Mg und 1 Beob, zusätzlich noch 1 Lmg im Flankenschild links (Süden). Der bedeckte Eingang befindet sich an der Rückseite. Der 1944 erwähnte Tarnaufbau (Scheune) besteht nicht mehr.
  • A3643 Infanteriebunker Schachen Süd. Westlich des Weilers Oberbeinwil-Säge, südlich der Passwang-Strasse und der Lüssel. Eingeschossiger Bunker für 1 Mg, 1 Beob und 1 Pak 50/57. Von der Bewaffnung sind die Pak- und die Mg-Lafette noch erhalten. Der Kampstand war ursprünglich konzipiert für 1 Mg, mit Schartentopf, 1 Beob und eine 7,5 cm F Kan (1944: Pz Bk). Die Schartenseite ist an der linken Seite mit einem Flankenschild versehen, die Tarnmalerei auf der Schartenseite zeigt Bruchsteinmauer-Muster. Der leicht gedeckte Eingang mit Zufahrtsrampe befindet sich an der rechten Seite.
  • A3644 Infanteriebunker Schachen Säge. Beim Weiler Oberbeinwil-Säge, südlich der Lüssel im Wald. Eingeschossiger Bunker mit 1 Pak 50/57 und 1 Beob. Der Stand war ursprünglich für eine 7,5 cm F Kan konzipiert, und 1944 mit einer Pz Bk (Tankbüchse) mit Schartentopf ausgerüstet. Die Schartenseite ist gegen rechts mit einem Flankenschild gedeckt, die Scharte mit Rabitz-Netz getarnt. Die rückseitige Geschützeinfahrt ist mit einer Rampe versehen.
  • A3645 Infanteriebunker Neuhüsli. Südwestlich von Neuhüsli, direkt über der Passwang-Strasse. Der eingeschossige Bunker war für 1 Mg, 1 Beob und 1 Ik eingerichtet. Mg- und Beob-Scharten sind mit Schartentopf geschützt. Ein Flankenschild an der rechten Seite schützt die Schartenseite. Der gedeckte Eingang mit einem betonierten Zugangsstollen befindet sich an der linken Seite. Im Eingangsvorraum ist eine zusätzliche Lmg-Scharte angebracht.
  • A3646 Feldkanonenschild Dürrenast. Östlich von Neuhüsli und nördlich über der Passwang-Strasse am Fuss der Schanzfluh. In einer Felsnische eine Betonplatte einer Geschützstellung mit aufgesetzter Brustwehr aus Beton und Bruchsteinmauerwerk. Am Boden ist noch der Richtkreis für das Geschütz erkennbar. In der Nähe befindet sich die Remise für die F Kan (A3647).
  • A3647 Unterstand Neuhüsli Ost. Östlich von Neuhüsli am Fuss einer Felswand im Wald. Ausbetonierter Unterstand im Felsen. Kaverne mit Eisentür verschlossen.
  • F4394 Unterstand Neuhüsli
  • F4395 Unterstand / Kompanie-KP Beinwil
  • F4396 Unterstand Neuhüsli
  • T1930 GPH Schachen. Westlich des Weilers Oberbeinwil-Säge. Das Geländepanzerhindernis besteht aus einer Tankmauer und einer Schienenbarrikade quer durch das Lüsseltal. Teile davon sind bereits abgebrochen worden.
  • T1930.01 Strassenbarrikade Passage oben. Kleiner Durchlass in der Tankmauer. Eine Doppelreihe von Schächten für 3 Schienenböcke und eine Zeile längs zum Weg von 4 Einzelschächten für Einsteckelemente, alle mit Betondeckel.
  • T1930.02 Strassenbarrikade Passage Mitte. Feldwegdurchlass in der Tankmauer. Beidseits ein verstärkes Mauerhaupt mit einer Nut zum Einschieben von 3 Tramschienen mit einer Länge von je 3 m.
  • T1930.03 Strassenbarrikade Passage unten. Feldwegdurchlass in der Tankmauer. Beidseits ein verstärkes Mauerhaupt mit einer Nut zum Einschieben von 3 Tramschienen mit einer Länge von je 3 m.
  • T1930.04 (liquidiert)
  • T1930.05 Bachsperre Lüsselbach. Beidseits des Lüsselbaches je eine Betonmauer mit einer Nut zum Einschieben von 3 DIN-Trägern (NP28) mit einer Länge von 6,3 m. Auf der Mauerkrone waren zusätzlich Eisenbahnschienen einbetoniert.
  • T1930.06 Strassenbarrikade Waldweg. Im Waldweg 5 Reihen von je 3 Einzelschächten für Einsteckelemente, mit Betondeckel.