Sperrstelle Koblenz
Zur Grenzbefestigung gehörte die umfangreiche Sperre Koblenz (angefangen im Bereich Laubberg, dann Koblenz selber und die Brücken bis zum Kraftwerk Klingnau). Diese Werke sicherte zwischen Aaremündung und Rietheim sowohl das Aareufer und die Rheinübergänge sowie die südlich des Flusses verlaufenden Verkehrsachsen.
Bereits die erste systematische Planung der Grenzbefestigungen durch den Ingenieurs-Offizierskurs 1934 sah die Befestigung der Koblenzer Rheinübergänge vor. 1935 wurden vermutlich die bestehenden Sprengobjekte in allen Rheinbrücken ergänzt und die Tanksperren errichtet. Einen permanenten Feuerschutz erhielt allerdings nur die Eisenbahnbrücke ein Infanteriewerk am Nordportal des Bahntunnels. Dieses war durch Nahverteidigungsstände gedeckt.
Entlang des Rheinufers wurden Mg-Werke zur Verhinderung des Übersetzens feindlicher Infanteriekräfte erstellt. Im Rietheimer Rheinboden nahm man diese an den Fuss des Hügelzuges zurück und ergänzte sie mit einem heute nicht mehr vorhandenen Schienenhindernis. Typologisch interessant ist vor allem das stützpunktartige Dispositiv beim Eisenbahntunnel mit einer unüblichen Hauptanlage (Infanteriewerk mit Gewehrgalerie), mit Lmg-Ständen und Mannschaftsunterkünften.
Die Sperrstelle Koblenz-Aarebrücken gehört zur Grenzbefestigung und umfasst die Anlagen zur Verteidigung der drei Bahn- und Strassenbrücken über die Aare zwischen dem Kraftwerk Klingnau und der Aaremündung (ein Ik-Stand und mehrere Sprengobjekte) und die Objekte der Rhein-Bunkerlinie (2 Mg-Werke). Die beiden 1935/36 betonierten Mg-Bunker Aarebrücke-West und –Ost sind die ersten permanenten Kampfanlagen der Schweizer Landesbefestigung seit der Neugründung des Büro für Befestigungsbauten. Daneben ist auch der eher ungewöhnliche Standort bemerkenswert: Im Widerlager einer Strassenbrücke und auf dem Stauwehr eines Wasserkraftwerkes.
Bekannte Objekte
- A4230 Beobachter Sperber (abgebrochen)
- A4231 Infanteriebunker Wutachmündung. Zweistöckiges, betoniertes Doppel-Mg-Werk am bewaldeten Rheinufer am nordöstlichen Dorfrand von Koblenz, zur Hälfte im ebenen Terrain eingegraben. In der feindabgewandten Seitenwand Eingang mit einem überdeckten Vorbau (Zugangsöffnung sowie gegenüber Notausgang/ Schiessscharte). Sechseckiger, mit Stichmauer unterteilter Kampfraum für 2 Mg mit diagonalen Schussfeldern. Decke mit Blech verkleidet. Eine Leiter führt zur Mannschaftsunterkunft hinunter (Untergeschoss). Beide Scharten mit Panzerplatte (hinter abklappbarem Schartendeckel verborgen) & durch flussseitigen Flankenschild geschützt.
- A4232 Infanteriebunker Tunnel-Nord – 1xIk, 2xMg
- A4233 Infanteriebunker Koblenz Tunnel (abgebrochen)
- A4234 Infanteriebunker Koblenz Berg. Zweistöckiger, betonierter Lmg-Stand auf dem Koblenz Berg, welcher die Zufahrt zum nahen Inf-Werks A4232 geschützt hat. Mannschaftsunterkunft im Untergeschoss. Scharten für 1 Lmg und 1 Beob (hinter abklappbarem Schartendeckel) rechterhand durch einen Flankenschild geschützt.
- A4235 Unterstand Koblenz Tunnel Ost
- A4236 Unterstand Koblenz Berg. Einstöckiger, betonierter Mannschaftsunterstand auf dem Koblenz Berg, welcher der infanteristischen Verteidigung des Inf-Werks A 4232 gedient hat. Durch einen kurzen, durch seitliche Stützmauern begrenzten Laufgraben gelangt man zur gedeckten Treppe, die zur eisernen Eingangstüre dieses fast vollständig in den Hang eingegrabenen Unterstands hinunterführt.
- A4237 Infanteriebunker Koblenz Berg – 1xMg
- A4238 Koblenz Viadukt (abgebrochen)
- A4239 Infanteriebunker Station. Zweistöckiges, betoniertes Doppel-Mg-Werk am bewaldeten Rheinufer nördlich des Bahnhofs Koblenz, grossenteils im abschüssigen Terrain eingegraben. Auf der feindabgewandten Seite führt eine offene, abgewinkelte Treppe zum überdeckten Vorbau hinunter (Zugangsöffnung sowie gegenüber Notausgang/Ausschussöffnung). Nahezu dreieckiger, mit Stichmauer unter- teilter Kampfraum für 2 Mg mit diagonalen Schussfeldern. Decke mit Blech verkleidet. Eine Leiter führt zur Mannschaftsunterkunft hinunter (Untergeschoss). Scharten mit Panzerplatte (hinter abklappbaren Schartendeckel) & durch flussseitigen Flankenschild geschützt.
- A4240 Infanteriebunker Aarebrücke Ost. Zweistöckiges, betoniertes Doppel-Mg-Werk im rechten Widerlager der Aarebrücke Koblenz-Felsenau. An der Rückseite offene Zugangstreppe, dann mit 2 Panzertüren abgeschlossener Gang, anschliessend 2 separate, ehemals mit je 1 Mg ausgestattete Kampfstände zur Bestreichung des Raums der Aaremündung. Vertikaler Abstieg zur Mannschaftsunterkunft. Die Scharten sind mit Panzerplatten (eine hinter abklappbarem Schartendeckel verborgen) geschützt.
- A4241 Infanteriebunker Aarebrücke-West – 1xMg, 1xLmg
- A4242 Infanteriebunker Gibraltar – 2xLmg, Beobachter
- A4260 Infanteriebunker Kraftwerk
- A4261 Infanteriebunker Steinbruch – 1x24mm Pak, 3xLmg
- AXXXX Infanteriebunker Schachen – 2xMg
- AXXXX Infanteriebunker Bauhalde-Ost – 1xMg
- AXXXX Infanteriebunker Bauhalde-West – 1xMg
- AXXXX Unterstand Bauhalde
- AXXXX Infanteriebunker Laufen – 2xMg
- AXXXX Unterstand Laufen
- AXXXX Unterstand Rietheim
- AXXXX Beobachter Nebelspalter (abgebrochen)
- AXXXX Infanteriebunker Wald – 1x24mm Pak, 1xLmg