Sperrstelle Nr. 2124 Spiezmoos-Spiezwiler
Als zweite befestigte Linie hinter dem Kanderlauf und der Sperre Einigen-Wimmis war der Raum Spiezmoos-Spiezwiler verstärkt worden. Eine Linie von Bunkern entstand.
Heute heisst die Strasse vom nördlichen Dorfeingang Spiez hinunter an den See Reduitweg. Allerdings wurde diese erst 1965 so benannt – und zwar durch drei dort wohnhafte Instruktoren des Waffenplatzes Thun, wie ein Leser mitteilte. Durchgebrochene feindliche Verbände sollten hier auf Sperrfeuer von Infanterie- und Panzerabwehrverbänden stossen, unterstützt vom massiven Artilleriefeuer der verschiedenen Werke am rechten und linken Thunerseeufer.
Im Bereich des Stauweihers der BKW respektive an der Stelle, wo die Bahnlinien von Thun und aus dem Simmental eng nebeneinander verlaufen, waren mehrere Waffenstellungen gebaut worden. Im Hinterhang des Hügels neben der Autobahn waren gemäss Unterlagen zwei Telefonzentralen – beide heute abgebrochen. genauso wie eine der Waffenstellungen (A2002), die dem Autobahnbau weichen musste. Zudem bildete der Stauweiher ein Hindernis, das in die Abwehr-Planungen integriert werden konnte. Sprengobjekte in den Verkehrsverbindungen verstärkten die Sperre. Die verbunkere Sperre zog sich also vom nördlichen Dorfeingang über den Bereich der heutigen Turnhalle Dürrenbühl, den Weiher, die heutige Autobahn und über den Hügel weiter. Die Bunker waren gemäss Unterlagen von 1943 für mobile 7,5 cm Feldkanonen gedacht.
Auch im Spiezmoos wurde im Hinblick auf die Armee 95 desarmiert und demontiert. Auszug aus einem Bericht des «Berner Oberländer» vom 21. April 1993: Auf dem Autobahnabschnitt zwischen der Kanderbrücke und der Ausfahrt Spiezwiler werden auf einer Länge von etwa vier Kilometern die Panzersperren entfernt. Der Betonbelag ist im Bereich der Sperren so brüchig, dass durchfahrende Fahrzeuge gefährdet werden könnten. Hans-Rudolf Kursteiner vom Bundesamt für Genie und Festungen sagte, die Reduktion der Sperren sei ein Teil des Leitbildes Armee 95. Die Sperren seien nicht mehr nötig.
Bekannte Objekte
- A2000 Telefonzentrale (abgebrochen)
- A2001 Telefonzentrale (abgebrochen)
- A2002 FK-Schild (1×7,5 cm FK als Pak, beim Autobahnbau abgebrochen)
- A2003 FK-Schild (1×7,5 cm FK als Pak)
- A2004 FK-Schild (1×7,5 cm FK als Pak)
- A2005 FK-Schild (1×7,5 cm FK als Pak)
- A2006 FK-Schild (1×7,5 cm FK als Pak)
- A2007 FK-Schild (1×7,5 cm FK als Pak)
- T1184 Permanente Minensperre – 617040/170920 – Autobahn, Ende 1991 aufgehoben
- T1187 Permanente Minensperre – 615820/170750 – Autobahnbrücke, Ende 1991 aufgehoben
Weitere Informationen über die Bau- und Einsatzgeschichte der Sperren Einigen, Sattelegg, Auwald, Spiezwiler und Wimmis sind in einem Buch im Verlag HS-Publikationen nachzulesen.