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Am 23. Dezember 1893 wurde durch einen Beschluss der Bundesversammlung eine Artillerie-Versuchsanstalt in Thun gegründet. Später wurde daraus die Sektion für Schiessversuche und die Fachabteilung 26 (FA26) Ballistik, Waffen und Munition. Heute sind diese Aktivitäten unter armasuisse Wissenschaft + Technologie zusammengefasst. 

Zum 100-Jahr-Jubiläum im Jahr 1993 wurde die Geschichte dieser Organisationseinheit in einer Broschüre zusammengefasst. Das Werk gibt es hier zum Download.

Militärhistorisch interessanter, letzter Überrest des «Polygon», des Übungsfestungswerkes aus den Anfängen des Waffenplatzes Thun, das in der Tradition der Schanzenanlagen der 18. Jahrhunderts. errichtet wurde. Erstellt wurde dieses um 1818, abgebrochen um 1880. Übergeblieben ist nur ein Teil der Festungsmauer mit einer Geschützluke. Standort: 612434 / 178878. (Quelle: HOBIM-Inventar)

 

«Ohne Mampf kein Kampf.» Wer kennt den Spruch nicht? Und ja, das Essen ist wichtig, wenn Leistung gefordert wird. Das Oberkriegskommissariat hatte deshalb die Aufgabe, für genügend Verpflegung zu sorgen – auch oder gerade im Ernstfall.

Verschiedene Dokumente aus dem Bundesarchiv zeigen, wie und in welchen Mengen zum Beispiel Käse für die Festungssoldaten sichergestellt worden ist.

Ein Schreiben vom 21. März 1947 trägt den Titel «Sicherstellung von 4 Tonnen Käse für die Festung St. Gotthard (Airolo) im Falle einer K.-Mob.» Darin wurde eine Abmachung mit dem Kriegswirtschaftlichen Syndikat Schweizerische Käseunion festgehalten, die eine Lieferung der erwähnten Menge aus den Lagern bei der Firma Emmental A.G. Zollikofen, Filiale Luzern, umfasste.

Ein weiterer vom 9. April 1947 Vertrag regelt die Lieferung von 16 Tonnen Käse für die Festung St. Gotthard (Andermatt) aus den Lagern der Firma Peter Bürki, Käsehandlung in Luzern. Zudem werden für den Kriegsmobilmachungsfall weitere 5 Tonnen Käse durch den Waffenplatzlieferanten (Molkerei Regli in Andermatt) sichergestellt.

Peter Bürki war mit seiner Firma im Auftrag des Syndikats auch verantwortlich, dass 4400 kg Käse für Festungsanlagen im Raum Luzern lieferbar waren. Dabei waren die Bedürfnisse der Artilleriewerke Zingel/Drachenfluh, Kilchlidossen, Wissifluh, Ursprung, Blattiberg und Kleiner Durrren detailiert angegeben (siehe auch Bild).

Natürlich wollten auch die Romands mit genügend frischem Käse versorgt sein. Für die Festung St. Maurice wurden 10 Tonnen sichergestellt. Die Lieferung sollte bei Kriegsmobilmachung durch die Firma Comptoir des fromages de Gruyère S.A. in Vevey erfolgen.Die Vereinbarung datiert vom 5. März 1947.

Aus der Vereinbarung für den Raum Thun (Lieferant Alfred Gerber, Milchhandlung in Thun) umfasst «2500 kg vollfetter Emmentaler- oder Greyerzer-Schnittkäse (ev. nur Emmentalerkäse)» für die Verpflegungungsausrüstung. Für das Artilleriewerk Hondrich waren 450 Kg vorgesehen, für Schmockenfluh 480 kg, Legi-Waldbrand 980 kg und in die Burgfluh sollten 560 kg geliefert werden.

Den Abruf der Ware für den Raum Thun konnte durch das Eidg. Oberkriegskommissariat in Bern, das Kommando Festungskreis 1 in Lausanne oder das Kommando Reduitbrigade 21 (Kriegskommisär) erfolgen. Die Lieferung musste innert 24 Stunden erfolgen, und zwar «mittels firmeneigener Lastwagen in die Werke». Verrechnet würde der «damals gültige offizielle Käsepreis des Kriegswirtschaftlichen Syndikats Schweizerische Käseunion, abzüglich Fr. 8.– per 100 kg Spezialrabatt für Lieferungen an die Armee». 1951 sind in einer Vereinbarung betreffend Festung St. Maurice Kilopreise von 4.56 bis 4.64 Franken angegeben.